es ist soweit, der Arbeitsstress hat
sich gelegt und ich habe mich für eine Woche auf Heimaturlaub
begeben, was mir ein wenig Zeit gibt um die Erlebnisse der letzten
Wochenenden (soweit ich das noch halbwegs korrekt zusammenbekomme)
niederzuschreiben.
Kurz noch was aktuelles: Hatte ja vor
einiger Zeit kurz ein lustiges SMS-Game mit einem Mädel aus der
Vergangenheit, mit der ich mich eigentlich hier (Heimatstadt) treffen
wollte. Habe ihr nun gestern auf dem Weg zum Flughafen ne Kurze SMS
geschrieben
Bin auf dem Weg nach …. Steht
unser Kaffee-Date noch?
aber bis jetzt noch
keine Antwort bekommen. Vermute mal da wird auch nichts mehr kommen.
Denke, die Situation in der sie mich da Nachts angeschrieben hatte,
hatte ich damals schon richtig als frisch-getrennt bzw Krise
eingeschätzt und da wird sich wohl inzwischen etwas verändert
haben, oder ihr ist die ganze Sache inzwischen eher unangenehm.
Also gut, jetzt
aber mal die Field-Reports der letzten Wochen:
Freitag (vor 3
Wochen??? oder so...)
CLUBGAME TEIL 7
Das fehlende dritte Mitglied unserer sonstigen Dreier-Kombo war
zurück und so stand also die erste Runde Clubgame zu dritt auf dem
Plan. Ich hatte dem Kollegen zur Einstimmung kürzlich THE GAME
geschenkt, und er hatte sich in seinen drei Wochen Abwesenheit
eingelesen. Vorschlag von ihm (Wing2) war direkt mal neue
Jagdgefielde auszuprobieren. Wir hatten also zwei neue Clubs
ausgewählt die heute Nacht mal auf ihre PickUp-Tauglichkeit getestet
werden sollten. Club1 war weit jenseits unseres „normalen“
Clubgeschmacks. Der Laden gilt eher als prollig bis derbe Touri- und
Teeny-Disse, aber warum nicht mal jenseits der ausgetretenen Pfade
wandern und als Einstieg in den Abend könnte es ja auch ein ganz
lustiger Stimmungsheber á la Volksfest werden. Wing1 wehrte sich
zwar heftigst gegen den Vorschlag die Nacht praktisch auf dem
Ballermann zu starten, meldetet sich dann im Laufe des Tages aber
doch wieder an (Lang lebe der Gruppenzwang!). Wir beruhigten ihn mit
dem Versprechen auf Club2, der eher das Gegenteil darstellt und ein
klassischer berliner Mitte-Schicki-Minimal-Elektro-Laden ist.
Gestartet wurde erstmal in meiner Küche bei Whisky, Wodka und
Espresso in dieser Reihenfolge und auch wieder zurück. Als das
Koffein-Alkohol-Gemisch endlich in Mägen und Hirnen aller
Beteiligten das richtige Mengenverhältnis erreicht hatte ging es
Los in den Erlebnis-Park, den die Berliner „Öffentliche
Verkehrsmittel“ nennen und in Richtung Club1. Dort angekommen bot
sich uns auch gleich schon mal der Anblick von zwei Warte-Schlangen
vor dem Club. Eine für die in Bussen angekarrten englischen
Schulklassen auf Binch-Drinking-Fahrt und eine für die Bewohner von
Lichtenhagen, Marzahn und dem östlichen Rand von Friedrichshain die
sich den Tag über in ihren Muckibuden und Sonnenstudios
offensichtlich auf ihren Auftritt heute Abend vorbereitet hatten. Wir
drei sahen also schon in der Schlange vor dem Club aus wie drei
blasse, weiche Mitglieder des Bildungsbürgertums auf Safari im
Ostteil der Stadt. Aber aufzufallen kann ja auch sehr positiv sein.
Zumindest hatten wir beim weiblichen Publikum eine höhere
„Erstauftritts-Aufmerksamkeit“ als in unseren sonstigen
Jagdgebieten.
Vorbei an noch brauneren und noch bulligeren Exemplaren der
Menschlichen Spezies, die die Security bildeten, mit Leichtigkeit
aber auch Mitglieder einer Russischen Knochenbrecherbande oder
Centerfolds in einem schwulen Skinhead-Magazin hätten sein können,
gelangten wir schließlich unverprügelt in den Club.
Dort bemühte sich Jeder erst mal auf seine Weise mit dem neuen
Umfeld anzufreunden. Wing2 verschwand direkt in der Menge, während
Wing1 und meine Wenigkeit uns erstmal versuchten mit dem zwar
hübschen aber genauso unfähigen wie überforderten Barpersonal zu
verständigen. Nachdem wir an der ersten Bar zwar kurz mit
Australiern in selbstbemalten Shirts ins Gespräch kamen aber keine
reelle Chance auf Erfolg beim Bestellen von Getränken sahen, hatten
wir an der zweiten Bar schließlich mehr Glück und zumindest schon
mal ein Bier in der Hand.
Ich gönnte mir für jede der 3 (oder 4?) Tanzflächen einige Minuten
um mal die spezielle Mischung der Publikums zu analysieren und mich
an den Club zu gewöhnen. Für meinen Geschmack waren durchaus einige
Targets dabei – zumindest nach dem Äußeren der Damen. Aber da ich
ja weder auf der Suche nach einer Schachpartnerin ( Hallo Wing1 ! )
noch nach einem Gegenüber für Diskussionen der Weltpolitik (wozu
hat man schließlich den Türsteher seiner Stammbar) bin, war ich
eigentlich ganz zufrieden mit den anwesenden Weibchen. Ganz anders
sah das mein lieber Wing1, der mir zwar von Tanzfläche zu Tanzfläche
folgte, aber auch in regelmäßigen Abständen sein tiefes Missfallen
gegenüber den Anwesenden und der Location zum Ausdruck brachte, was
es für mich etwas schwierig machte in gute Stimmung zu kommen.
Nachdem wir schließlich im Raucherbereich standen und von einigen
Grüppchen Sonnenstudio-Blondinen bestaunt wurden beschloss ich,
Wing1 mal hier abzustellen und mich auf die Suche nach Wing2 und
meiner Partystimmung zu machen. Ich fand Wing2 am Rand der größten
Tanzfläche beim Begutachten der anwesenden Frauen und deren
Tanzkünsten. Wir unterhielten uns eine ganze Weile und hatten beide
auch einigen guten EC mit umstehenden Mädels. Keiner machte einen
wirklichen Move, aber wir tanzten und hatten Spaß. Irgendwann
bemerkten wir, dass wir schon länger nichts mehr von Wing1 gesehen
und gehört hatten und ein Handy-check von Wing2 zeigte eine SMS vom
Kollegen. Dieser hatte sich wohl eigenständig auf den Weg in Club2
gemacht.
Da wir gerade in recht guter Stimmung waren, beschlossen wir aber
noch eine Weile in Club1 zu bleiben. Wing2 hatte inzwischen ein
Target auf der Tanzfläche ausgemacht. Blond, groß, HB6-7 und gerade
am angetanzt werden. Ungeachtet des Bodybuilders im
Kinder-Größen-T-Shirt, der ziemlich hartnäckig am antanzen war
ging Wing2 auf die Jagd. Nach dem dritten Korb von der blonden
Schönheit hatte der Bodybuilder keine Hand mehr frei und gab auf.
Wing2 tanzte inzwischen hinter der Blonden und hatte auch
vielversprechenden EC und ein kurzes Gespräch. Ich fand die Aktion
ziemlich gut.
Zwischenzeitlich hatte sich Wing1 nochmal via SMS abgemeldet und
angekündigt sich jetzt doch auf den Weg ins Bett zu machen.
Wir hatten noch einigen Spaß und standen später zur kurzen
Lagebesprechung um Außenbereich. Dort tauchte dann eine Gruppe
Mädels (HB6, HB7, HB4, HB4) auf, die uns vorher schon auf der
Tanzfläche aufgefallen war. Zwei waren auffallend hübsch und
wirkten auf mich wie große und kleine Schwester. Ich sprach noch
drei Sätze mit meinem Wing zählte aber innerlich schon den
Countdown runter. Bei Null schubste ich mich (mitten im Satz mit
meinem Wing) einfach selbst ins Set ohne einen genauen Plan - ein
Move, den ich vor PU gelegentlich gebracht hatte. Auf die Schnelle
fiel mir (langsam fast schon peinlich) mal wieder nur die doofe
Rate-Nummer ein:
I: Ich muss es jetzt einfach mal kurz fragen: Ihr zwei seid doch
Schwestern oder?
HB7: Sorry, we dont speak German
I: Oh, well, i was wondering and just have to ask this: You two are
sisters, am i right?
Kicher, kicher.
HB4: No they are cousins! But we are Twins!
Blablablablablabla
Mit einem Schlag stand plötzlich auch mein gerade zurückgelassener
Wing im Set. Die Mädels erklärten uns sie seien Touris aus
Hab-Ich-Vergessen-Was-Für-Nem-Land und ich empfahl ihnen für
Morgen herzlichst den Club, in den wir vorhatten am nächsten Abend
auch zu gehen. Allerdings erschienen mir alle vier bei längerem
Betrachten irgendwie auffallend jung, was mir mein Wing 2 Minuten
später auch in mein linkes Ohr bestätigte:
„Alter die sind 19! Lass uns mal weiterschauen!“
Da ich jetzt nicht ganz so abgeneigt gegen 19jährige bin, wie Wing2
erklärte ich den Mädels, dass wir jetzt mal weiterziehen, aber evtl
später noch in einen anderen Club wollen, und sie gerne mitkommen
können.
Wir drehten noch zwei Runden durch den Club und landeten auf der
kleinsten der Tanzflächen. Auf dem Weg testete ich kurz den
Hip-Bump, den ich am Abend vorher auf ner RSD-DVD von Ozzie empfohlen
bekommen hatte und musste feststellen, dass man mit zunehmendem
Alkoholkonsum körperliche Krafteinwirkung auf Frauen sehr genau
dosieren muss. Kurz gesagt flog das spanische Mädel (die eigentlich
nicht sooo leicht aussah) knapp 2 Meter und ich musste mich erstmal
höflich entschuldigen. Auf der Tanzfläche fiel mir eigentlich nur
ein 3er Set auf. HB5 dunkelhaarig, HB6 blonder Pagenkopf, und die
riesige, fette HB3-Freundin. Als das dunkelhaarige HB5 von nem Typen
angetanzt wurde und nicht sofort zum Pfefferspray griff erntete sie
von Fetti den erhobenen Zeigefinger, der schimpfend hin und her
metronomisierte. Gleiches Verhalten war kurz darauf zu beobachten,
als das blonde HB6 von nem Typen angequatscht wurde. Offensichtlich
hatte Fetti keine Lust alleine mit der U-Bahn heim zu fahren und
blockte folglich jeden Move in Richtung ihrer zwei Freundinnen.
Ebenfalls bei Ozzies Close-Ansprache (RSD Transformation DVD) hatte
ich ja gelernt: „allways be friend with the Fatty, otherwise Fatty
will not allow you to go with her friends“. Ich war leider schon
etwas müde und keine der Freundinnen kickte mich so richtig, aber
einen kurzen Versuch war es wert. Ich versuchte es also bei Fetti mit
„sag mal bist du denn wenigstens die Große Schwester oder tust du
nur so“. Mit Angriff konnte Fetti aber auch nicht so gut und ich
konnte leider auch meine Friedenspfeife nicht mit ihr auspacken.
Egal. Weiter. Nachdem wir dann noch eine ganze Weile damit zubrachten
auf dem Mainfloor einer Gruppe Japanern dabei zuzusehen wie sie Wodka
und Sekt aus 10-Liter-Flaschen tranken und die hübschesten Mädels
aus den Go-Go-Käfigen so dazu bewegten, sich zu ihnen
herunterzubeugen um auch einen Schluck abzubekommen mussten wir
zugeben, dass der Prollo-Schuppen-Witz auch irgendwann im Laufe einer
Nacht an sein natürliches Ende kommt.
Ich verpasste noch kurz meine Drei-Sekunden-Regel und konnte dann
zusehen, wie ein ganz nices Alternative-HB5, nachdem ich es 3 Minuten
angegafft hatte, von nen Volltrunkenen Junggesellen-Abschieds-Clown
mit oranger Krawatte angelabert wurde (Das lerne ich wohl NIE) und
dann beschlossen wir zu gehen.
Auf dem Weg zum Taxi bekam ich eine SMS von Wing1 er sei nun doch
nicht im Bett sondern in unserem All-Time-Absturzclub. Wir
entschlossen uns, dass das eine gute Idee sei um die Nacht ausklingen
zu lassen, stärkten uns kurz mit Döner, Zwiebeln und Knoblauch
(Hellllllo, Ladies!) und landeten weich in dem Laden, in dem für
diese frühe berliner Stunde (5? 6?) eigentlich schon erstaunlich
tote Hose war.
Im Absturzclub gab es allerdings nach meiner Einschätzung keine
wirklich erzählenswerten Vorkommnisse. Und so verabschiedete Ich
mich und wir verabredeten uns für die nächste Nacht. Der Club stand
ja bereits fest und ich war lediglich gespannt ob unsere vier
19jährigen Touri-Lolitas sich blicken lassen würden.