30. September 2012

CLUBGAME TEIL 7

So liebe Gemeinde,

es ist soweit, der Arbeitsstress hat sich gelegt und ich habe mich für eine Woche auf Heimaturlaub begeben, was mir ein wenig Zeit gibt um die Erlebnisse der letzten Wochenenden (soweit ich das noch halbwegs korrekt zusammenbekomme) niederzuschreiben.

Kurz noch was aktuelles: Hatte ja vor einiger Zeit kurz ein lustiges SMS-Game mit einem Mädel aus der Vergangenheit, mit der ich mich eigentlich hier (Heimatstadt) treffen wollte. Habe ihr nun gestern auf dem Weg zum Flughafen ne Kurze SMS geschrieben
Bin auf dem Weg nach …. Steht unser Kaffee-Date noch?
aber bis jetzt noch keine Antwort bekommen. Vermute mal da wird auch nichts mehr kommen. Denke, die Situation in der sie mich da Nachts angeschrieben hatte, hatte ich damals schon richtig als frisch-getrennt bzw Krise eingeschätzt und da wird sich wohl inzwischen etwas verändert haben, oder ihr ist die ganze Sache inzwischen eher unangenehm.

Also gut, jetzt aber mal die Field-Reports der letzten Wochen:

Freitag (vor 3 Wochen??? oder so...)

CLUBGAME TEIL 7

Das fehlende dritte Mitglied unserer sonstigen Dreier-Kombo war zurück und so stand also die erste Runde Clubgame zu dritt auf dem Plan. Ich hatte dem Kollegen zur Einstimmung kürzlich THE GAME geschenkt, und er hatte sich in seinen drei Wochen Abwesenheit eingelesen. Vorschlag von ihm (Wing2) war direkt mal neue Jagdgefielde auszuprobieren. Wir hatten also zwei neue Clubs ausgewählt die heute Nacht mal auf ihre PickUp-Tauglichkeit getestet werden sollten. Club1 war weit jenseits unseres „normalen“ Clubgeschmacks. Der Laden gilt eher als prollig bis derbe Touri- und Teeny-Disse, aber warum nicht mal jenseits der ausgetretenen Pfade wandern und als Einstieg in den Abend könnte es ja auch ein ganz lustiger Stimmungsheber á la Volksfest werden. Wing1 wehrte sich zwar heftigst gegen den Vorschlag die Nacht praktisch auf dem Ballermann zu starten, meldetet sich dann im Laufe des Tages aber doch wieder an (Lang lebe der Gruppenzwang!). Wir beruhigten ihn mit dem Versprechen auf Club2, der eher das Gegenteil darstellt und ein klassischer berliner Mitte-Schicki-Minimal-Elektro-Laden ist.

Gestartet wurde erstmal in meiner Küche bei Whisky, Wodka und Espresso in dieser Reihenfolge und auch wieder zurück. Als das Koffein-Alkohol-Gemisch endlich in Mägen und Hirnen aller Beteiligten das richtige Mengenverhältnis erreicht hatte ging es Los in den Erlebnis-Park, den die Berliner „Öffentliche Verkehrsmittel“ nennen und in Richtung Club1. Dort angekommen bot sich uns auch gleich schon mal der Anblick von zwei Warte-Schlangen vor dem Club. Eine für die in Bussen angekarrten englischen Schulklassen auf Binch-Drinking-Fahrt und eine für die Bewohner von Lichtenhagen, Marzahn und dem östlichen Rand von Friedrichshain die sich den Tag über in ihren Muckibuden und Sonnenstudios offensichtlich auf ihren Auftritt heute Abend vorbereitet hatten. Wir drei sahen also schon in der Schlange vor dem Club aus wie drei blasse, weiche Mitglieder des Bildungsbürgertums auf Safari im Ostteil der Stadt. Aber aufzufallen kann ja auch sehr positiv sein. Zumindest hatten wir beim weiblichen Publikum eine höhere „Erstauftritts-Aufmerksamkeit“ als in unseren sonstigen Jagdgebieten.

Vorbei an noch brauneren und noch bulligeren Exemplaren der Menschlichen Spezies, die die Security bildeten, mit Leichtigkeit aber auch Mitglieder einer Russischen Knochenbrecherbande oder Centerfolds in einem schwulen Skinhead-Magazin hätten sein können, gelangten wir schließlich unverprügelt in den Club.

Dort bemühte sich Jeder erst mal auf seine Weise mit dem neuen Umfeld anzufreunden. Wing2 verschwand direkt in der Menge, während Wing1 und meine Wenigkeit uns erstmal versuchten mit dem zwar hübschen aber genauso unfähigen wie überforderten Barpersonal zu verständigen. Nachdem wir an der ersten Bar zwar kurz mit Australiern in selbstbemalten Shirts ins Gespräch kamen aber keine reelle Chance auf Erfolg beim Bestellen von Getränken sahen, hatten wir an der zweiten Bar schließlich mehr Glück und zumindest schon mal ein Bier in der Hand.

Ich gönnte mir für jede der 3 (oder 4?) Tanzflächen einige Minuten um mal die spezielle Mischung der Publikums zu analysieren und mich an den Club zu gewöhnen. Für meinen Geschmack waren durchaus einige Targets dabei – zumindest nach dem Äußeren der Damen. Aber da ich ja weder auf der Suche nach einer Schachpartnerin ( Hallo Wing1 ! ) noch nach einem Gegenüber für Diskussionen der Weltpolitik (wozu hat man schließlich den Türsteher seiner Stammbar) bin, war ich eigentlich ganz zufrieden mit den anwesenden Weibchen. Ganz anders sah das mein lieber Wing1, der mir zwar von Tanzfläche zu Tanzfläche folgte, aber auch in regelmäßigen Abständen sein tiefes Missfallen gegenüber den Anwesenden und der Location zum Ausdruck brachte, was es für mich etwas schwierig machte in gute Stimmung zu kommen. Nachdem wir schließlich im Raucherbereich standen und von einigen Grüppchen Sonnenstudio-Blondinen bestaunt wurden beschloss ich, Wing1 mal hier abzustellen und mich auf die Suche nach Wing2 und meiner Partystimmung zu machen. Ich fand Wing2 am Rand der größten Tanzfläche beim Begutachten der anwesenden Frauen und deren Tanzkünsten. Wir unterhielten uns eine ganze Weile und hatten beide auch einigen guten EC mit umstehenden Mädels. Keiner machte einen wirklichen Move, aber wir tanzten und hatten Spaß. Irgendwann bemerkten wir, dass wir schon länger nichts mehr von Wing1 gesehen und gehört hatten und ein Handy-check von Wing2 zeigte eine SMS vom Kollegen. Dieser hatte sich wohl eigenständig auf den Weg in Club2 gemacht.
Da wir gerade in recht guter Stimmung waren, beschlossen wir aber noch eine Weile in Club1 zu bleiben. Wing2 hatte inzwischen ein Target auf der Tanzfläche ausgemacht. Blond, groß, HB6-7 und gerade am angetanzt werden. Ungeachtet des Bodybuilders im Kinder-Größen-T-Shirt, der ziemlich hartnäckig am antanzen war ging Wing2 auf die Jagd. Nach dem dritten Korb von der blonden Schönheit hatte der Bodybuilder keine Hand mehr frei und gab auf. Wing2 tanzte inzwischen hinter der Blonden und hatte auch vielversprechenden EC und ein kurzes Gespräch. Ich fand die Aktion ziemlich gut.

Zwischenzeitlich hatte sich Wing1 nochmal via SMS abgemeldet und angekündigt sich jetzt doch auf den Weg ins Bett zu machen.

Wir hatten noch einigen Spaß und standen später zur kurzen Lagebesprechung um Außenbereich. Dort tauchte dann eine Gruppe Mädels (HB6, HB7, HB4, HB4) auf, die uns vorher schon auf der Tanzfläche aufgefallen war. Zwei waren auffallend hübsch und wirkten auf mich wie große und kleine Schwester. Ich sprach noch drei Sätze mit meinem Wing zählte aber innerlich schon den Countdown runter. Bei Null schubste ich mich (mitten im Satz mit meinem Wing) einfach selbst ins Set ohne einen genauen Plan - ein Move, den ich vor PU gelegentlich gebracht hatte. Auf die Schnelle fiel mir (langsam fast schon peinlich) mal wieder nur die doofe Rate-Nummer ein:

I: Ich muss es jetzt einfach mal kurz fragen: Ihr zwei seid doch Schwestern oder?

HB7: Sorry, we dont speak German

I: Oh, well, i was wondering and just have to ask this: You two are sisters, am i right?

Kicher, kicher.

HB4: No they are cousins! But we are Twins!
Blablablablablabla
Mit einem Schlag stand plötzlich auch mein gerade zurückgelassener Wing im Set. Die Mädels erklärten uns sie seien Touris aus Hab-Ich-Vergessen-Was-Für-Nem-Land und ich empfahl ihnen für Morgen herzlichst den Club, in den wir vorhatten am nächsten Abend auch zu gehen. Allerdings erschienen mir alle vier bei längerem Betrachten irgendwie auffallend jung, was mir mein Wing 2 Minuten später auch in mein linkes Ohr bestätigte:
„Alter die sind 19! Lass uns mal weiterschauen!“
Da ich jetzt nicht ganz so abgeneigt gegen 19jährige bin, wie Wing2 erklärte ich den Mädels, dass wir jetzt mal weiterziehen, aber evtl später noch in einen anderen Club wollen, und sie gerne mitkommen können.

Wir drehten noch zwei Runden durch den Club und landeten auf der kleinsten der Tanzflächen. Auf dem Weg testete ich kurz den Hip-Bump, den ich am Abend vorher auf ner RSD-DVD von Ozzie empfohlen bekommen hatte und musste feststellen, dass man mit zunehmendem Alkoholkonsum körperliche Krafteinwirkung auf Frauen sehr genau dosieren muss. Kurz gesagt flog das spanische Mädel (die eigentlich nicht sooo leicht aussah) knapp 2 Meter und ich musste mich erstmal höflich entschuldigen. Auf der Tanzfläche fiel mir eigentlich nur ein 3er Set auf. HB5 dunkelhaarig, HB6 blonder Pagenkopf, und die riesige, fette HB3-Freundin. Als das dunkelhaarige HB5 von nem Typen angetanzt wurde und nicht sofort zum Pfefferspray griff erntete sie von Fetti den erhobenen Zeigefinger, der schimpfend hin und her metronomisierte. Gleiches Verhalten war kurz darauf zu beobachten, als das blonde HB6 von nem Typen angequatscht wurde. Offensichtlich hatte Fetti keine Lust alleine mit der U-Bahn heim zu fahren und blockte folglich jeden Move in Richtung ihrer zwei Freundinnen. Ebenfalls bei Ozzies Close-Ansprache (RSD Transformation DVD) hatte ich ja gelernt: „allways be friend with the Fatty, otherwise Fatty will not allow you to go with her friends“. Ich war leider schon etwas müde und keine der Freundinnen kickte mich so richtig, aber einen kurzen Versuch war es wert. Ich versuchte es also bei Fetti mit „sag mal bist du denn wenigstens die Große Schwester oder tust du nur so“. Mit Angriff konnte Fetti aber auch nicht so gut und ich konnte leider auch meine Friedenspfeife nicht mit ihr auspacken. Egal. Weiter. Nachdem wir dann noch eine ganze Weile damit zubrachten auf dem Mainfloor einer Gruppe Japanern dabei zuzusehen wie sie Wodka und Sekt aus 10-Liter-Flaschen tranken und die hübschesten Mädels aus den Go-Go-Käfigen so dazu bewegten, sich zu ihnen herunterzubeugen um auch einen Schluck abzubekommen mussten wir zugeben, dass der Prollo-Schuppen-Witz auch irgendwann im Laufe einer Nacht an sein natürliches Ende kommt.

Ich verpasste noch kurz meine Drei-Sekunden-Regel und konnte dann zusehen, wie ein ganz nices Alternative-HB5, nachdem ich es 3 Minuten angegafft hatte, von nen Volltrunkenen Junggesellen-Abschieds-Clown mit oranger Krawatte angelabert wurde (Das lerne ich wohl NIE) und dann beschlossen wir zu gehen.

Auf dem Weg zum Taxi bekam ich eine SMS von Wing1 er sei nun doch nicht im Bett sondern in unserem All-Time-Absturzclub. Wir entschlossen uns, dass das eine gute Idee sei um die Nacht ausklingen zu lassen, stärkten uns kurz mit Döner, Zwiebeln und Knoblauch (Hellllllo, Ladies!) und landeten weich in dem Laden, in dem für diese frühe berliner Stunde (5? 6?) eigentlich schon erstaunlich tote Hose war.

Im Absturzclub gab es allerdings nach meiner Einschätzung keine wirklich erzählenswerten Vorkommnisse. Und so verabschiedete Ich mich und wir verabredeten uns für die nächste Nacht. Der Club stand ja bereits fest und ich war lediglich gespannt ob unsere vier 19jährigen Touri-Lolitas sich blicken lassen würden.

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