Auf dem Hinflug habe ich mein zweites
Buch von Aaron Sleazy zu Ende gelesen. Das erste Buch, das ich
von ihm gelesen hatte war Minimal Game.
In Minimal Game
beschreibt Aaron in einzelnen Schritten sein Club-Game. Der Titel
bezieht sich sowohl auf seinen Ansatz, ohne viele “Tricks“
möglichst direkt und schnell zum Close zu kommen als auch auf seine
Zeit in Berlin, in der er unter anderem viel in der Minimal-Techno
Szene der Hauptstadt unterwegs war. Ich fand es einfach zu lesen (nur
auf Englisch erhältlich) und eine schöne, kurze Zusammenfassung
einiger “Tips und Tricks“ zum Flirten in Clubs und auf der
Tanzfläche. Für mich war nicht wirklich viel Neues dabei, aber für
einen “Neueinsteiger“ ist es wahrscheinlich ein guter erster
Überblick über die Jagd in Clubs. Allerdings sei dazu noch
angemerkt, dass Aarons Game extrem auf sofortige physische Eskalation
vor Ort oder in der selben Nacht abzielt. Ziel ist also weniger ein
nachhaltiges Aufbauen von Vertrauen und Zuneigung als viel mehr der
schnelle Close. Dies sollte man beim Lesen zumindest im Hinterkopf
behalten. Grundsätzlich kann ich Minimal Game
aber durchaus jedem empfehlen, der sich auf die Jagd im Nachtleben
vorbereiten will.
Das
zweite Buch von Aaron Sleazy
auf meiner Liste war Schmierige Geschichten
(Im Original Sleazy Stories).
Darin beschreibt Aaron in kurzen Field Reports ein Jahr seiner
Entwicklung. Gleich vorneweg: Ich habe das Buch auf deutsch gelesen
und es sofort bereut. Wer also des Englischen mächtig ist, dem
empfehle ich dringend die englische Version. Die Übersetzung ist –
warum auch immer, denn der Autor spricht ja Deutsch – teilweise
jenseits von Gut und Böse und erweckt eher den Eindruck Wort für
Wort inklusive englischer Grammatik durch ein Übersetzungsprogramm
gejagt worden zu sein.
Einen
wirklichen “Lern-Mehrwert“ konnte ich aus dem Buch nicht ziehen,
aber das geht mir bei Field Reports generell so. Es sind Situationen
und Menschen, die man nicht kennt und so lässt sich, finde ich, als
Leser auch nur sehr bedingt etwas aus dem Vorgehen des Autors auf das
persönliche “Game“ übertragen. Im besten Fall haben Field
Reports meiner Meinung nach einen Motivations- oder
Unterhaltungswert. Zumindest den Letzteren muss ich dem Buch
zugestehen. Im Gegensatz zu vielen Autoren von Field Reports liefert
Aaron Sleazy keine
endlose Aneinanderreihung von grandiosen Aufrissen, die perfekt
laufen oder von ihm heldenhaft gemeistert werden und natürlich mit
dem geilsten Dampfhammer-Super-Hero-Porno-Sex der Geschichte der
Rammelei enden. Stattdessen kämpft er sich bis über die Hälfte des
Buches ziemlich tapfer weiter allein durch Londons Nachtleben obwohl
er kaum zählbare Erfolge davon trägt. Im letzten Drittel wechselt
er die Stadt und beschreibt ab da seine Raubzüge in Berlin. Spannend
fand ich vor allem, dass er die Namen der Clubs nennt, in denen er
jagt, die man als Berliner natürlich kennt. So spielen die meisten
seiner Geschichten im Bang Bang Club oder
dem Magnet aber auch
das White Trash, das
Watergate oder das
Berghain haben ihren
Auftritt.
Auch
bei Schmierige Geschichten
muss dazu gesagt werden, dass Aaron Sleazy es
bei seiner Jagd praktisch nie auf Nummern oder längere Kontakte und
fast immer auf den schnellen Hand- oder Blow-Job auf der
Clubtoilette, gerne aber auch (scheint ein spezieller Fetisch zu
sein) direkt auf der Tanzfläche, anlegt. Auch liegen in seinem Game
die Auswahlkriterien an seine Targets immer bei der für ihn zu
erwartenden höchsten Chance auf schnelle Erleichterung und nie
darauf, ob er die Frau wirklich heiß findet. Dies und seine
regelmäßigen Hinweise auf sein unfassbares Aussehen, seinen
perfekten Körper und seinen unvorstellbar wunderschönen Schwanz
machten das Buch für mich stellenweise etwas anstrengend. Im
Nachhinein betrachtet würde ich mir Schmierige Geschichten
wohl nicht noch einmal kaufen, wer aber unbedingt ein paar lustige
oder tatsächlich “schmierige“ Field Reports lesen möchte, ist
damit gut bedient.
Aaron
Sleazy
scheint – das verraten schon die Titel seiner beiden anderen
Veröffentlichungen Debunking
the Seduction Community und
Johnny's
Journey: Critical Lessons from my Involvement with the Seduction
Community
(beide als E-Book kostenlos erhältlich) - in den Folgejahren wohl
eine eher kritische Sicht auf die PU-Community entwickelt zu haben.
Beide habe ich noch nicht gelesen, finde aber als überzeugter
Dagegenseier allein die Titel schon spannend und werde mich bei
Gelegenheit sicher mal den zwei ersten E-Books in meinem Leben
widmen. Bis dahin muss ich allerdings noch herausfinden, wie man da
dann ein Lesezeichen reinlegt.
Von
meiner Seite steht noch ein kurzer Bericht zu letztem Wochenende aus.
Der wird – wie immer – bei Zeiten nachgeliefert. Außerdem hatte
ich kürzlich ein sehr nettes Frühstück mit einem jungen,
bezaubernden Datingcoach - ohne dass einer von uns beiden den anderen
für irgendwas bezahlt hat versteht sich – wozu ich auch noch ein
paar Sätze schreiben werde. Heute Abend geht’s zurück nach
Berlin. Und nächstes Wochenende müssen die Hauptstadt-Mütter ihre
Töchter wieder einsperren, damit ich mir nicht in Gedenken an Aaron
Sleazy von ihnen mitten auf der Tanzfläche einen hobeln lasse...
Jesus! Desto öfter man sich die Aktion übrigens bildlich vorstellt
desto beknackter wird die Nummer...
In diesem Sinne und so weiter...
Elia
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