27. November 2012

Feedback, Eskalation und Fear of Success

Ich habe in den letzten Tagen viel Feedback zu meiner Entwicklung und meinem Game bekommen und wollte das, um es für mich wirklich sinnvoll zu bearbeiten, jetzt noch einmal zusammenfassen und meine Gedanken und Konsequenzen zu jedem Punkt formulieren.


Feedback: Wo bleiben die Erfolgserlebnisse?

Mir fällt natürlich auch selbst auf, dass sich in den letzten vier Monaten zwar viel verändert hat, aber wirkliche Erfolge im Sinn von FC, FB oder LTR nicht zu verzeichnen sind. Ich werte meine Entwicklung allerdings trotzdem als erfolgreich im Vergleich zu meinem Vorgehen vor PU, da ich bewusst und zielgerichtet ausgehe, alleine oder mit Freunden, und flirte, was vorher zumindest eher selten der Fall war. Dazu habe ich mir Gedanken gemacht, was eigentlich mein „Ziel“ ist bzw. was ich als „Erfolg“ werten würde. In meinem Fall kann ich das nicht eindeutig beantworten. Mein Hauptziel ist mit Sicherheit eine LTR mit der „richtigen“ Frau. Aber ich versuche auch für mich selbst herauszufinden warum ich bisher nie ONS hatte und ob ein ONS oder FB nicht auch eine denk- und machbare Option wären. Allerdings komme ich „leider“ nicht wirklich um meine leicht überdurchschnittlichen Ansprüche herum, was bedeutet, dass das bloße Flachlegen irgendeiner Frau um der Reibungswärme Willen für mich leider weder als Erfolg noch als erstrebenswert gilt. Daran ändert weder Alkohol noch Sexentzug etwas.
Was nicht als Excuse gelten soll, denn es waren in den letzten vier Monaten auch für mein feines Auge genug Damen anwesend, die es wert gewesen wären zu eskalieren bis die Fetzen fliegen.

Feedback: Du versuchst nichts Neues mehr. Eskalation findet nicht statt. Hast du eventuell Angst vor dem nachfolgenden Schritt?

Ich habe mich auf jeden Fall in den letzten Wochen ganz schön darauf ausgeruht, dass ich meine AA manchmal in den Griff bekomme und, wenn ich mal gut drauf bin, auch ne beschissene Nummer oder Mail-Adresse (WTF) abkassiere. Es wird dringend Zeit für einen Arschtritt, denn das kann's ja wohl nicht gewesen sein.
Dass ich nicht weiter eskaliere ist mir auch bereits aufgefallen, bzw. im Fall der Argentinierin habe ich ja sogar aktiv geblockt. Warum ich das tue, ist mir allerdings noch nicht 100% klar. Der Gedanke, ich könnte Angst vor den folgenden Schritten haben klingt in jedem Fall schwer nach mir. Ich weiß aus Erfahrung, dass ich sobald es körperlich wird, selbst wenn es vorher für mich pure Spielerei war, plötzlich meine Emotionen nicht mehr in den Griff bekomme und flippe. Warum das so ist, habe ich noch nicht durchblickt.

Feedback: Du triffst keine Entscheidung zu L und die Stammbar tut dir deshalb nicht gut.

Als erstes habe ich beschlossen, dass die Stammbar meinem Game generell nicht gut tut, da sie oft weit übers Vorglühen hinausgeht und dann zwar enorm Energie kostet, aber selten eine gute Umgebung ist um zu flirten. Zum einen fühle ich mich dort zwar wohl, zum anderen hemmt es mich aber gleichzeitig auch, dass man mich dort kennt. So verpulvere ich oft mein Energy-Level in der Stammbar und schleppe mich dann betrunken und schlaff in den Club um dort wie ein fetter alter Wahl zu stranden anstatt dort zu gamen und danach vielleicht in der Stammbar abzusacken.
Zu L ist es mir leider tatsächlich nicht möglich eine wirkliche Entscheidung zu treffen. Um sie zu ignorieren, wenn ich sie sehe, bin ich zu schwach und um zu eskalieren ist schon zu viel vorgefallen. Daher werde ich versuchen die Stammbar möglichst eher als Absturz-Location zu nutzen und nicht mehr als Startrampe.

Feedback: Zu viel Theorie. Du bist zu verkrampft und approachst nicht mehr des Approaches wegen.

Auf jeden Fall bin ich inzwischen verkrampft. Ich glaube, dass jetzt nach ersten kleinen Erfolgen und mit der zunehmenden Theorie und Reflexion natürlich eine gewisse Schwere und ein Erwartungsdruck die Leichtigkeit und Spontanität aus meinem Game genommen haben bzw. eigentlich gelegentlich zu nem ziemlichen Hirn-krampf führen. Weiß aber auch leider nicht wie ich den wieder entspannt bekomme. In jedem Fall habe ich mir die neue Regel aufgestellt, ab Freitag Morgen auf jeden Theorie-Input zu verzichten um zumindest nicht mehr direkt nach dem PU-Video/Text auf die Jagd zu gehen.
Und natürlich hat sich auch meine Präselektion der Sets und meine Zielsetzung in den meisten Sets geändert. Erfolgsunabhängig gehe ich eigentlich nur in Sets, wenn das Mädel mich wirklich nicht interessiert (z.B. erstes Mädel an der Bar bei "Pflicht ohne Kür") ansonsten fällt es mir schwer den Close wirklich auszublenden. Das "wilde" Approachen aus meiner ersten PU-Nacht habe ich so in der Form nie wieder hinbekommen. Auch der Spaß am Sargen ist etwas, was ich momentan nur selten erlebe, meist fühlt es sich für mich eher wie Arbeit an. Ich denke aber es sollte zumindest ein Spaß am Nervenkitzel sein und letztlich ein Spiel.


Zusammenfassend lässt sich also festhalten:

  • ONS als Option aktiv ins Spiel bringen. Versuchen dabei nicht die Maßstäbe einer LTR an die Frau anzulegen.
  • Schneller werden und Neues versuchen. Mehr Risiko eingehen.
  • Eskalieren, eskalieren, eskalieren. (siehe Risiko eingehen)
  • Stammbar als Startlocation meiden.
  • Keine Theorie am Wochenende.
  • Spaß am Sargen finden. Erfolgsunabhängig approachen.



Ansonsten DANKE fürs Mitlesen und Daumen drücken, für die Tritte in den Allerwertesten, die Analysen und die Anregungen.



Der Kampf Geht Weiter !


Elia

17. November 2012

Pflicht ohne Kür

Samstag Morgen, der Kaffee steht neben mir. Zeit mal wieder ein kleines Update zu verfassen. Ich fange mit dem praktischen Teil an, bevor ich mich der großartigen sexlosen Brieffreundschaft widme, die ich anscheinend gerade begonnen habe.

Freitag nach dem Job mit noch relativ viel Restenergie und Wing2 erstmal nen Burger essen gegangen. Wing2 hat nach dem letzten Wochenende ja erstmal dem Alkohol und ein wenig auch dem Clubgame abgeschworen und Wing1 scheint momentan auch keine große Lust auf PickUp zu verspüren. Nach dem Burger saßen Wing2 und ich also noch kurz in der Touri-Bar, wo zwar einige Targets einfach auf Grund der Tatsache, dass wir uns wie immer direkt an der Bar platziert hatten, vorstellig wurden, ich aber irgendwie nicht in der Laune für Approaches war.

Danach zog ich, eigentlich eher aus dem Wissen heraus, dass ich Sonntag arbeiten muss (Job wurde verschoben) und somit dies meine einzige Chance auf ein wenig Game dieses Wochenende ist, alleine los in Richtung Stammbar. Dort angekommen gab's erst ein kurzes Gespräch mit einem Bekannten und danach ging's an den Tresen neben das einzige anwesende Mädel das nicht mit Boyfriend oder großer Gruppe da war. Der Approach ging nach zwei Schluck Bier auf dem Barhocker neben ihr eigentlich ziemlich einfach von der Hand. Der Energy-Level der Dame war aber leider irgendwie hinter die Bar gefallen und dort wohl unter den Kühlschrank gerollt. Jedenfalls blieb es bei einem ca. 20-minütigem Gespräch mit dem man wohl, hätte man es auf Band aufgenommen, einigen Patienten mit Weisheitszähnen oder Wurzelbehandlung die Narkose hätte ersparen können. Ich hatte keine große Lust den Unterhalter für ein Mädel zu spielen, was selbst so langweilige Antworten gab, dass ich mir das Gähnen verdrücken musste und verabschiedete mich also höflich. Man sähe sich sicher noch und mein Bekannter stehe ja da drüben. EJECT.

Mein Bekannter erzählt mir unter anderem von einer Verkaufs-Schulung, die er mal gemacht hatte, bei der ihnen der Coach eine lustige (und auch für PUAs interessante) Definition des Wortes NEIN beigebracht hatte. NEIN bedeutet danach ganz einfach:

N – Noch
E – Eine
I – Information
N – Nötig

Aber das nur am Rande.

Während ich mich also wieder mit meinem Bekannten unterhielt, erschein die Blondine von neulich (SCHWARZER FREITAG 2) in der Bar. Wir begrüßten uns freundlich. Man kennt sich, man geht in die gleiche Bar, man hat sich alle wichtigen Eckdaten erzählt, man hat festgestellt, dass man keinen Sex haben wird. Sie erinnert sich an meinen Namen, ich habe ihren vergessen.
Nach einer weiteren guten Stunde Gelaber mit meinem Bekannten über Gott und die Welt (war ich nicht ausgegangen um mit Lebewesen OHNE Penis zu reden?) drängt sich ein kleines schwarzes Schaf durch die Tür. Ach nein, es ist L in einem langen schwarzen Pelzmantel. Sie begrüßt mich lächelnd. Ich grüße zurück. BOOM. Da ist sie also wieder. War ja auch klar. War ich nicht vielleicht sogar wenn ich ehrlich bin ihretwegen hier? Sie setzt sich an die Bar zwischen die Blondine von vor zwei Wochen und deren Freundin. Komisch genau so saß ich auch zwischen den Beiden. L scheint sie gut zu kennen. Habe ich vor zwei Wochen nicht nur mit der Blondine über meinen Musikgeschmack, meinen Job und anderen Mist geplaudert, sondern, ohne es zu wissen, auch mit L? Sprechen die Mädels über sowas? Interessiert sich L überhaupt für Infos über mich? Aaaaah ...Ich denke sofort wieder nur noch über L nach!!! Das muss aufhören, ich muss mich einfach wieder mit meinem Bekannten überBOOOOM ! EC! Und was für einer. L sitzt an der Bar und somit seitlich zu mir. Sprich ich habe sie zwar vor mir im Blick, aber sie muss ihren Kopf ganz schön verdrehen, um zu mir zu schauen. Und das tut sie. Und nicht nur ein Mal. Statt in Club1 zu gehen (was mein Plan war) bleibe ich natürlich jetzt noch brav eine gute Stunde wie ein Hündchen an der Tür neben meinem Bekannten stehen und sammle L's Blickkontakte. So ein Scheiß ! Das ist kein PickUp. Das ist ne Teeny Oneitis.

Nach dem dritten Whisky und dem vierten Bier bin ich platt. Dazu macht sich jetzt die Müdigkeit des Arbeitstages bemerkbar. Mein Bekannter unterhält sich kurz mit einem Freund und ich setze mich schlapp und betrunken auf ein Podest in Sichtweite von L. Nach 30 Sekunden zieht mich mein Bekannter dort weg. Die Situation mit L scheint ihm in den letzten Wochen nicht ganz entgangen zu sein. „Und was hast du jetzt vor? Willst du dich da jetzt hinsetzen, und mal wieder die Mutter deiner Kinder anstarren?“ reißt er mich in die Realität zurück. „Ich will ja nichts kaputt machen, aber ich glaube sie ist dir gegenüber eher - sagen wir – negativ eingestellt. Und da hilft das, was du da gerade machst gar nichts. Das ist wie mit Hunden. Da musst du jetzt weitergehen und Desinteresse zeigen. Anbieten und weitergehen.“
„Du hast vollkommen recht.“ blubbere ich müde zurück. „Und das werde ich jetzt auch machen. Weitergehen und nach anderen Hündchen schauen.“
Ich verabschiede mich kurz und bedanke mich für die Rettungsaktion. Und dann steuere ich mit letzter Kraft und einem bösen Bier-Und-Kalte-Luft-Schluckauf in Richtung Club1.

Es ist ca. 4 als ich dort ankomme. „Ich muss irgendwie nochmal ein wenig Saft in die Akkus bekommen“ denke ich. Also ab an die Bar und ne Clubmate bestellt. Is wohl eher ein Placebo aber besser als gar nichts. Ich stelle mich ganz Vorne neben die Tanzfläche und beobachte die Menge. Ein riesiger spindeldürrer Typ mit BWL-Studenten-Hemd zerrt auf der Tanzfläche an einer winzigen 1,50m Asiatin herum. Das Mädel ist an beiden Armen komplett tätowiert, hat aber ein absolutes Puppengesicht. Der Möchtegern-Bänker lässt nicht locker und hat sie mit beiden Armen fest im Griff. Er zieht sie direkt neben mich an die Wand und fängt an sie zu küssen. Zwischen Tanzen, Reiben und Knutschen blickt mich die kleine plötzlich extrem lang an. Ich halte den EC, kann es mir aber nicht verkneifen, meine WFT-Augenbraue zum Einsatz zu bringen.

Die beiden gehen zurück auf die Tanzfläche, aber ich bekomme im Abstand von 30 Sekunden einen ziemlich eindeutigen EC von ihr. Ich finde die ganze Sache eher strange und kämpfe hauptsächlich damit, wach zu bleiben. In der anderen Ecke der Tanzfläche fällt mir noch ein Mädel mit schwarzem Pagenkopf und Amélie-Outfit auf. Zum Tanzen reichen meine Batterien nicht mehr also durchquere ich die schwitzende und springende Menge und lehne mich in der Nähe von Amélie an die Wand. Oh Gott, ich gehöre ins Bett! Ich glaube, ich wäre sogar zu müde zum sprechen. Vielleicht sollte ich mir ein „Zu Verschenken“-Schild um den Hals hängen...

Amélie stellt sich ohne Vorwarnung nach ca. 5 Minuten direkt neben mich, wird aber in der gleichen Sekunde von zwei Typen derart derbe belagert, dass an einen Approach nicht zu denken ist. Der eine nimmt sie an der Hand und dreht sie kurz. Sie ist wenig beeindruckt. Wieder jemand der gerade „The Game“ gelesen hat. Ein dritter Kerl kommt dazu und zieht sie wieder auf die Tanzfläche. Während ich dem Treiben so zusehe werde ich kurz aber heftig daran erinnert, dass die Wand an die ich mich gelehnt habe, vor allem deswegen leer war, weil dort die Nebelmaschine installiert ist. Plötzlich schießt direkt zwischen meinen Beinen durch der Nebel auf die Tanzfläche. 10 Sekunden sehe ich gar nichts. Als sich der Nebel wieder lichtet, steht plötzlich die kleine asiatische Knutschkugel regungslos direkt neben mir und starrt mich an. Auf jeden Fall die seltsamste Situation der Nacht. Ich reagiere nicht. Wir schauen uns gefühlte 2 Minuten direkt in die Augen, dann lehnt sie sich neben mich an die Wand. Sie bleibt dort noch 2 Minuten stehen, schaut dann noch einmal zu mir hoch und zieht wieder quer über die Tanzfläche ab um sich weiter von Mr. BWL ablecken zu lassen. Clubgame hat wirklich seine ganz eigene Situationskomik.

Ich beschließe den Abend für beendet zu erklären und gehe zur Bar um mir noch mein Pfand zu holen. Während ich auf die Barfrau warte steht plötzlich die Sprachstudentin mit der Latina-Freundin von vor zwei Monaten (CLUBGAME TEIL 5) neben mir. Ich glaube ich brauche neue Clubs, ich begegne ständig alten Targets. Ich quatsche sie aus Pflichtgefühl auch noch kurz an.

I: Hey, wir kennen uns doch. Du arbeitest doch in der …...schen Botschaft. Wir haben uns hier mal getroffen...

S: Ah ! Ja klar. Ich erinnere mich!

I: Ja, ja... Gleicher Club, gleiche Scheiße...

WAS? Hab ich das wirklich gerade gesagt???? Oh, Gott! Ich muss dringend ins Bett! Ich bin ja sozial überhaupt nicht mehr tragbar.

S: Was? Scheiße? Ich find's hier super!

I: Ja, alles klar. Du ich bin mal weg. Viel Spaß euch noch.

Und nichts wie raus! Oh Gott, ich bin echt unterwegs, das ist nicht mehr lustig. Draussen vor dem Club steht Amélie mit irgendeinem Typen und unterhält sich. Tja, das könnte ich auch haben... Aber nicht mit dem Scheiß, den ich da gerade gelabert habe. Und nicht mit dem Energy-Level auf dem ich gerade fahre.

Mit letzter Kraft winke ich ein Taxi ran. Ab ins Bett.
Zuhause darf ich dann noch testen, wie es so ist mit ordentlich Alk und völlig übermüdet auf der Leiter zu stehen und einen permanent piepsenden Rauchmelder von der Decke zu holen, damit ich endlich schlafen kann.



So, das war also mein Freitag. Jetzt noch kurz, wie versprochen, zu meiner E-Mail-freudigen Argentinierin:

Auf ihre letzte Endlosgeschichte hatte ich relativ kurz geantwortet:


Hi C,

(Blablabla über Nürnberg und Nazi-Architektur)
...

I totally understand that you dont want to do berlin double, when its only so less days left in europe. But i hope i will see you again, when you managed all your papers and stuff for europe.

I´m sorry to hear this weired story of that crazy boy, but you are right. Thats the thing with meeting boys as a girl. You can never be sure. I think its the best to assume that its mostly/allways a romantic thing. This way you cannot be disappointed/surprised....

I had a hard day at work today. And i have a job tomorrow. Its crazy at the moment. Lots of jobs and nearly no free time...

Keep me updated on your euro-trip!

Have a good night,

Elia


Ich war eigentlich da schon genervt von ihrer komischen Diskussion über Männer, die sie nur als „Freunde“ kennenlernen wollen, dann aber doch „romantische Absichten“ haben. Und ihre Geschichte darüber, dass sie nicht gerne angefasst wird. Was soll das denn bitte heissen in Anbetracht der Tatsache, dass ich sie in einem Club angesprochen habe und wir später in dieser Nacht noch händchenhaltend in einer Bar saßen?? Was will sie mir denn damit sagen? Eigentlich habe ich keine große Lust überhaupt noch viel auf ihre Romane zu antworten. Oder sollte ich jetzt einfach ultra-direkt mit ihr anfangen meine Absichten in Bezug auf sie zu diskutieren? Oder will sie genau das?

Jedenfalls kam darauf am nächsten Tag von ihr:


Hey Elia,

(Blablabla über Nürnberg, Europa und Hotelpreise)
...

The thing about assuming it's a romantic thing is that in that case I would never talk to anyone or go out with anyone. I have to have hope they feel the same way I do if not I would never talk to anyone..
Well tomorrow I go to Nürnberg! I'm staying 2 or 3 days if I like staying there maybe more..

I really hope I can make the papers and come back to europe. And I have a friend who speake perfect german and she is going to live in berlin next year. She told me if I go back we go together there

Byeee

C


Sie würde sich also, wenn sie davon ausgehen würde, dass jemand eventuell „romantische Absichten“ hat NIEMALS mit irgendjemandem treffen??? Ich habe auf diese Mail nicht mehr geantwortet. Trotzdem kam direkt am nächsten Tag die nächste Mail von ihr hinterher. Sie schreibt über ihren Aufenthalt in Nürnberg, das Wetter, Architektur und über meine Wohnung und mein Treppenhaus.... What the fuck??? Und stellt mir Fragen über meine Kindheit und meine Familie.... Tja, BINGO ! Ich habe eine Brieffreundin! Und auch noch eine mit einem ordentlichen Dachschaden und einem fetten inneren Konflikt was das Thema Männer und Frauen angeht. Das ist ja wirklich genau das, was ich noch brauchte.

So, den Samstag hab ich jetzt also erfolgreich mit Katern, Schlafen, Kaffee und Schreiben verballert. Jetzt werd ich mich mal noch kurz auf meinen Job morgen vorbereiten und dann ab in die Kissen.

Elia


15. November 2012

Neils Gesetze

Ganz einfach weil ich sie so großartig finde wollte ich nochmal die 14 LAWS OF LEARNING aus Neil Strauss RULES OF THE GAME posten. Gerade wenn man sich über seine Erfahrungen, Fortschritte und Entwicklung Gedanken macht, finde ich sind sie die komprimierteste Beschreibung des „Weges“ die ich bisher dazu gefunden habe. Es finden sich mehr Antworten darin als man denkt, wenn man sie von Zeit zu Zeit einfach nochmal durchliest.


1. Acquire and apply knowledge in small chunks. Some people are perfect preparers. They want to gather every scrap of information on a subject before taking action. And though they seem to be working hard, this is actually a form of procrastination. The best way to learn the game is to take it one step at a time. Just learn what you need to get to the next level. If you can't approach women, just work on openers. When von master openers, then learn how to continue the conversation. Don't worry about advanced sexual techniques. You'll soon get there if you continue to progress by adding one piece at a time as you need it.

2. There is no such thing as rejection, only feedback. A lot of people get discouraged and give up alter a single setback or rejection. They tend to take rejection personally, seeing it as a comment on who they are rather than what it really is: feedback on what they're doing. Every time you approach a group of people and something goes wrong, you've been presented with an opportunity to learn why they responded negatively and what you could have done to prevent that. If you possess the ability to learn from your mistakes, then failure is literally impossible, because each rejection brings you closer to perfection.

3. It's never her fault. Who do you blame when something goes wrong during an approach? If you catch yourself saying that a situation was impossible, the guys were jerks. or the woman was just a "bitch." then you're wrong. It was your fault. It's always your fault. And that's a good thing, because it means you're in control. So never blame any person or situation. instead, demonstrate a willingness to examine yourself and accept criticism without taking it personally. Only then can you accurately determine whether there was something you could have done to change the outcome, or if the outcome was truly unavoidable.

4. Learn actively rather than passively. Just as you can't learn to play football by watching videos and posting in football newsgroups, the only way to learn to attract women is from real-world experience. Anyone can sit in a seminar or buy a DVD and learn the principles. but the guys who win the game are the ones who can apply them.

5. Don't rehearse negative outcomes. One of the biggest problems men have when it comes to meeting women is that they rehearse negative scenarios in their minds. Often, these become excuses not to go out and try something new. Instead. get out of the house, make a few approaches, and if any of these scenarios happens to occur in real life, then find out what to do. This isn't skydiving: There's little to no risk of actual harm from being unprepared.

6. Understand how your mind learns. The psychological field of neurolinguistic programming (NLP) offers a useful four-step model of how the mind learns. It can serve as a yardstick to measure your progress.
Unconscious incompetence: You're doing something wrong, and you don't even know you're doing it wrong.
■ Conscious incompetence: You're doing something wrong, and you're aware that you're doing it wrong, but you haven't yet fixed the problem.
■ Conscious competence: You've learned the right way to do it. and you're doing it correctly with focused attention.
Unconscious competence: You no longer have to think about something or work on learning it—you automatically do it correctly. In the parlance of the game, this is when you finally become a so-called natural.

7. Be willing to go through the pain period. This game is not an easy one. You'll be forced to confront nearly every single thing that defines you--every emotion, every action, every belief. You'll sometimes he apprehensive about approaching a particular woman, trying a new technique, or changing a behavior. What separates an amateur from a champion is the willingness to push through that fear and do it anyway. Here's what Arnold Schwarzenegger, in his ironpumping days, had to say about it: "If you can go through the pain period, you make it to be a champion. If you can't go through it, forget it. And that's what most people lack: having the guts—the guts to go in and just say .. '1 don't care what happens.' "

8. Don't look to friends or family for approval. Not all of your friends and family will understand the journey you're about to take. They may tell you that they don't like how you're changing. They may make fun of you for wanting to improve. That's okay. It happened to me. It also happened to Oprah: When she lost weight. she lost friends. This surprised her at first, until she learned that her largeness had given them an excuse to feel better about their own bodies. So. when you start attracting women and adventure, your friends may not welcome it—you've become a threat to their limiting beliefs and complacency about their own shortcomings. Let it be their problem, not yours.

9. Be willing to test new ideas, even if they don't seem logical. Before I learned the game. I considered myself an intelligent and successful person. Yet the logic that had gotten me so far in the world wasn't getting me anywhere with women. In order to make a change, I had to try some new behaviors. even if they didn't seem logical. I said things I thought would drive women away, but instead they attracted them. I wore outrageous clothes I thought would get me laughed out of the room, but instead they motivated women to approach me. And that's when I realized that I'd never really been using logic in the first place—because, as any good scientist knows. before dismissing a new hypothesis, it's necessary to test it first.

10. Once something works, figure out how and why it works. There are some men who do great just following these instructions and repeating the routines. But the ones who become superstars are the ones who, after a series of successes. figure out why the routines worked and what made them work. There's only one rule of pickup. and that rule is: There are no rules, only guidelines. Once you understand the principles behind each idea, you'll know when to follow the guidelines, when to dismiss them, and when to invent new ones.

11. If you don't know what to do, don't leave. If you run out of material when talking to a woman you've just met, you're not going to learn anything by running away. Stay in the conversation and, if you run out of things to say. push it five, ten, twenty minutes further—even if you have to violate the guidelines and buy her a drink or ask interview questions. It's the best way to learn something new for next time.

12. Hang around someone better than yourself. This is the single best way to improve in any area. Your mentor doesn't have to be the top attraction expert in the world, just someone who has a little more skill than you do. If you don't know anyone who can fill this role, instead of going out to meet women one night, go out to befriend someone who's good with women.

13. Make sure that your ratio of effort to results is increasing. When learning a new way of doing something, most people get worse at the task before getting better. That's normal. But you'd be surprised by the number of people who keep putting more work into something after this transition period, even though their results stay the same or barely improve. So make sure you're increasing not just your knowledge but also your results. If you're not, then take a break. review these rules, examine what you're doing. and push yourself beyond your comfort zone.

14. Finish what you begin. Most people can accomplish just about anything within the realm of possibility. Despite this, they never realize their dreams. Either they quit before they reach their goals (and always with a seemingly good reason for doing so), or they don't change their strategy, when something's not working. Roughly 19 out of 20 people who start reading this book won't stick with the program until the end. Don't be one of those people. Simply by not giving up, you'll already be in the top 5 percent of men out there.


So, jetzt muss aber auch mal wieder etwas „sinnvolles“ getan werden. Es ist schon fast Mittag und ich müsste eigentlich einiges arbeiten. Mir ist aufgefallen, dass ich meinen Job momentan ziemlich schleifen lasse neben all dem PickUp-Stuff. In dem Fall mal kein guter Einfluss auf mein Leben.

13. November 2012

Gutenachtgeschichten


Puh. Kam heute recht spät vom Job, schnell gekocht und gegessen und dann noch etwas Papierkram erledigt. Jetzt ist es gleich 22:00 und ich habe die Antwort von C gerade nochmal in Ruhe gelesen (hab sie heute Mittag nur überflogen). Viel mehr Erkenntnis hat mir das aber auch nicht gebracht. Ausser dass Frauen nicht nur gerne viel sprechen sondern anscheinend auch gerne viel schreiben. Sie hat ihren Roman vom Letzten Mal noch getoppt und ich hab kurz überlegt, ob es wirklich Sinn macht, die komplette Mail hier noch mal wiederzugeben, fand aber selbst die kleinen Geschichten, die nicht wirklich was mit mir oder einem Wiedersehen zu tun haben so spannend, dass ich mich entschieden habe ihre Mail nur an einer Stelle ein bisschen zu kürzen. Sie plaudert vor allem recht offen über ihre Perspektive als Frau auf das Flirtverhalten und die Verführungsversuche von Männern. Sollten ihre E-Mails allerdings in dem gleichen Maße weiterhin exponentiell an Länge zulegen wird das wohl ihre letzte Mail in meinem Tagebuch sein, da es sonst in absehbarer Zeit zu ihrem Tagebuch werden würde.

So, lange Rede, heute Morgen um 11:00 kam also Folgendes in meinem Posteingang an:


Elia,

I understand that you are working I don't expect you to answer the emails right away! I have internet every now and then so it took me long to write you back, besides I had to go somewhere interesting to be able to tell you something!

My mother told me to go to London. It would be good for my english, so good haha. But I don't know what to do there, and I wanted to know this part of central europe. I looked at some photos of Nürnberg, it's amazing, the buildings seemed really nice! And my friend recomended me Salzburg, so I think I will go in that direction.. so I can have a chance to practice my german, today I have a class and then I can go. The thing about Berlin is that I didn't like it. The best things about Berlin were the Ishtar gate and meeting you!! Although the grey and rainy city, and the cold weather don't tempt me at all the other part of you invitation sounds fine. But this is maybe the last time to travel before I go back, I don't want to repeat places, there's too much I don't know yet!!

I think I told you I was staying here untill february, because I was collecting papers to apply to a residence permit. But besides I had trouble with a couple of them, also I couldn't pospone the plane tikets I have already bought.. So it was complicated to do it. I'm going back on 28th november and then on 16th december we have a trip to Italy with my mother and father, so I am back in europe till january. While I am in Argentina I will apply for a visa, the embassador here told me it's easier to apply from Argentina, before going to Hungary. So maybe if they give it to me then I can stay untill february or 15th march. Then I think I will go back to Berlin so we can see each other.

I hate english it's always I, I, I, I can't talk without saying I all the time. It's so egocentric, 'm not like that in spanish!

So, I am still deciding, I thing I will go Praga one or two days, then Nürnberg one or two days, then Salzburg and I'll stay there a few days.

...
(längere Geschichte über München)
...

About the turkish guys, some were actually good looking and funny, but, it's strange to go out with someone you met on the street, there were a lot of turists, maybe you think they ask everyone, and I am the only idiot that says yes, I don't know... So I didn't take any invitation. My hotel had also a tour agency, so I did the Bosphorus boat trip wich was incredible by the way, to be there in the spot you always saw in the maps, the Bosphorus, amazing. Anyway, the guy that worked there knew the hotel I was staying was the same company as the tour agency. And he said if I was alone if I wanted to go to dinner, just to talk, that he always likes to know people, etc.. I thought ok, from the people that invited me today, I know where he works, and they own my hotel, so, he will be serious. He said, I like talking to new people, giving the impression it's not a romantic thing. So I said yes, and we went to dinner. I still regret it, the guy was crazy. He started touching my hand all the time and wouldn't let go, I told him, I don't like people touching me. He thought I was playing hard to get, so he got more interested. I really wanted him lo leave me alone. But I didn't know if I should run away or something, because it wasn't like dangerous, but he was always trying to touch me more and I was constantly stopping him. He then said he wanted to know me, because the minute I entered the tour agency he fell in love, etc.. Fuck, I always go into the trap. Guys are so complicated, they always ask you out in a way it's a friendly thing, so if you say no you are an egocentric bitch, because you are so full of yourself that you asume they are automaticly into you. And then when you go out they act like it's obvious it's a romantic thing, and poor guy he invited you and you don't even hug him or kiss him, what a bitch... I always fell for that, in Argentina I don't anymore, I just say no when I am not interested in the guy and that's all... I thought maybe here it was different, but I see now it's a world thing.. So I was all night stopping him to touch me more, like he starts with the hand, then touches the leg, oh I am just resting my hand, yeah, right. Then he like hugged me and he was strong, so I was like, ok let me go already. Finnally the fucking dinner ended and I went to the hotel cursing all guys forever. So, a bad experience, the worst was that the following days he was outside the shop and in a corner I had to pass every day. The next day he started shouting across the street what he remembered of my name, I just kept walking.. then I bought a pashmina and put it over my head and the following days he didn't recognize me.
I had really bad luck, he was a mix between a crazy and manipulative person. Two things I hate in guys, and the minute I suspect a guy has some of those I cut off any kind of relationship I have with him.

So, it's not easy to be a woman, I hate it. You think yeah, but guys ask you out, it's so easy.. But it's not free, they are not interested in talking to you, or meeting new interesting people, they only want to get laid or get married. I hate that I always wished I was a guy, and after that experience, more than ever..

I don't know what to tell you, of course I didn't tell anyone about that crazy guy, it's embarrasing for me, and what's the point, there's nothing to do about it, only learn for not falling in the future..

Ah, the lame pick up line was something like, "I never saw anyone so beautiful in my life.." and to the next girl I saw he was doing the same gestures with the hands and face so I knew it was the same line. Poor guy it was 4 am I think he was doing that all night, he was to drunk he realized it didn't work..


So, that's all I guess. I bombed you another huge email so there you go, enjoy hahaha


Don't expect you to answer right away, I will tell you when I know where I went I think I'll do praga and bavaria salzburg thing I told you before

Byeee!! See youu!!!

C


Tja, und was soll mir das nun bitte sagen? Also meine Interpretation ist im Grunde ernüchternd, weil die Gleiche Einschätzung, die ich bei unserem letzten Treffen schon hatte: Ich glaube sie findet mich interessant, ist sich aber selbst nicht sicher ob sie mich gerne in ihrer Friend Zone, ihrem Orbiter, ihrem politischen Debattierclub oder im Bett hätte. Ich glaube sie ist generell extrem verunsichert, wenn es um Männer geht. Ich denke mit endlos viel Anstrengung, massenhaft Invest und ein bis zwei Ordnern voll E-Mails wäre es möglich das Mädel rumzukriegen und sie (da ich nicht an einer LTR interessiert wäre) danach noch verkorkster und verunsicherter in die Welt zu entlassen.

Was wäre also mein Schluss daraus?

Zum einen kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass sie im Bett eine solche Granate ist, dass sich der Mega-Aufwand lohnen würde um sie dort hin zu bekommen und zum anderen finde ich sie menschlich eigentlich so sympathisch, dass ich nicht weiß, ob ich unbedingt in ihrem Leben in den gleichen Ordner wie der verrückte türkische Junge, nämlich unter „Schlechte Erfahrungen mit Kerlen“, gepackt werden will.

Auf der anderen Seite frage ich mich, ob das vielleicht auch nur eine Ausrede meines alten Denkmusters ist und ich mir einbilde, mir im Mutter-Teresa-Style IHREN Kopf über IHRE Erfahrungen zerbrechen zu müssen um mir selbst das als Grund vorzuhalten nicht zu versuchen sie zu verführen.

Und dann gibt es noch den Teil in mir, der wie bei unserem letzten Date, jetzt schon wieder langsam müde und faul wird, weil sie einfach nicht sexy genug auf mich wirkt um mich wach zu halten, dafür aber kompliziert genug um mich abzuschrecken. Und der sich daher ohne großen Erfolgsdruck zurücklehnt und sich sagt: Wenn sie den Move macht, würde ich nicht Nein sagen, aber ich werde ihr auf keinen Fall ein Einladungs-Gedicht schreiben.


Tja, und müde bin ich jetzt auch wirklich. Es war ein langer, harter Tag und mit einer Antwort kann ich auch noch bis Morgen Abend warten.
Vielleicht weiß ich bis dahin ja auch welche ich ihr geben soll.


Elia

12. November 2012

Geschreibsel


Ich war heute Morgen durch mein fehlendes Samstags-Clubgame natürlich extrem früh und wach beim Job. Auch mal wieder eine schöne Erfahrung an einem Montag. Trotzdem warte ich eigentlich schon wieder auf Freitag. Hmmm...evtl doch noch mal die Möglichkeit des Daygamens in Betracht ziehen.

Jedenfalls war meine Überraschung groß als ich heute Morgen in meinem Postfach eine E-mail meiner Argentinierin (CLUBGAME TEIL 9) vorfand. Nachdem meine letzte Mail an sie reichlich kurz und knapp ausgefallen war (und lange her ist) hatte ich nicht mehr mit einer Meldung von ihrer Seite gerechnet. Sie hatte mich ja in ihrer letzten Mail nach meinem filmreifen NICHT-Eskalieren (Berliner Deeskalationsteam) noch zu sich bzw in ihre Euro-Base nach Budapest eingeladen. Meine Antwort war damals:


Hey C…. !

My week was stressfull but good. Yes, i managed to get up : ) Sorry about that fast end, but i was suddenly very very tired.
Cool, that you start learning german again !!
Great to hear that your camera is clean again! ; )

Wow! Wien sounds great. So your Euro-Tour continues.

I would love to see you in Budapest, but i think my job keeps me buissy the next weeks. Maybe you want to visit me in Berlin for a second round : ) ?

Elia


Ich hatte, wie gesagt, auf so offensichtliches Nicht-Wirklich-Interesse von meiner Seite nicht mehr mit einer Mail von ihr gerechnet. Aber heute Morgen kam von ihr ein halber Roman:


Hey Elia, how are you doing?

So, I have been in Wien a few days, I loved it, and the food was excellent!!!
I went back to Budapest and then I went to Istanbul for a week. It was the best, that city is incredible, and now I don't know where to go because nothing will beat Istanbul I think. The first 2 nights I couldn't sleep because I couldn't believe I was in Constantinopla. In Argentina we have 200 years of history, so beeing in such old places it's amazing to me.

After Turkey I went back to Budapest and the next day I booked a bus tiket to Kraków in Poland, because I didn't want to spend a boring weekend there doing nothing, and it's very near. I just realized on 28th november I go back to Argentina, so I don't have much time to waste!! And because of the german clases I don't have much time to travel either.
So I have a last spot to travel one week, my family is telling me go to Prague and Munich, you have to! But my father said Prague was kind of an attraction park, very turistic, nice, but nothing is happening there, to visit one day and that's it. And Munich, I looked some hotels are crazy expensive! So I don't know what to do. Maybe Salzburg, I don't know..
I found a 33 euro plane tiket to Stockholm, but I don't know what to do there.

Kraków is very nice, I went to de Wieliczka Salt Mines, I had them as a wallpaper of my home computer for years, it was amazing to finally be there in person! You should do it sometime, if you haven't already. Europe is amazing, it is so strange for me going on a weekend to a different country, different language, food... Only 2 or 3 days and go back. The place I told you I always go on the mountains it's 1600 km from home so even to go an entire week it's not worth the trip. And you are still in the same country with the same stupid language and the same stupid people.

These days in Istanbul and here in Kraków it came to my mind a lot what you said about talking to someone on the street and why that is creepy and in a nightclub it's not. Maybe you have the impression it's dangerous people, they want to take money from you, or it's the first order your mother gives to you "don't ever talk to strangers". In Istambul turks are so strange, in a day they invited me 6 different guys to go out to dinner.. just by talking on the street or shops. Never happened to me before. There is something about turk hospitality, but I think they have the impression western girls are fast and they try if they get lucky and get laid. Anyway it was strange to me, althought they were very friendly. In Budapest the 2 months I stayed there only one hungarian drunk boy talked to me in a nightclub and was a lame pick up line, I said no thank you and he moved on to the next girl. They are strange to, the opposite of the turks I think!

Sorry this mail is long, but this time I really missed the talks we had, you have an interesting and intelligent perspective of things and it was really nice talking to you.

Oh, in turkey this 20 year old guy fell in love with me, he said I was the first one in his life. I feel so bad for him, I don't want to be the bitch in his life who never loved him back. But there's nothing I can do now. He worked in a restaurant I went to eat and he offered to take me to the hagia sophia, species bazar, grand bazar, galata tower, etc. the next day, because he wanted to practice his english (wich was very difficult to understand), so it would be a win-win situation. I didn't have anything to lose, he seemed a nice kid, smaller than me so if he was crazy I could defend myself, why not.. Poor guy he almost cried the day I left and he wanted to come to the airport with me. I feel so bad.

Soo not to bore you anymore... write me when you have the time!!

I bought a computer so that's why I can write comfortably now and don't have the crazy .con .com anymore... I think...


Byeee!!

C.


Tja. Lang und lustig finde ich. Besonders witzig finde ich natürlich die Geschichte mit dem Typen, der sie mit der langweiligen PickUp-Line versucht hat anzuquatschen. Wer würde denn bitte auf solche bescheuerten Ideen kommen?

Ansonsten fällt mir natürlich auf, dass sie abgesehen von der Frage, wo sie ihre letzten Tage in Europa verbringen soll eigentlich ausschließlich Geschichten erzählt von Typen, die sie versucht haben anzugraben oder Typen die sich in sie verliebt haben.
Was will sie mir damit sagen? Versucht sie sich damit zu qualifizieren, oder ist das eine Art Ego-Revenge weil ich bei unseren letzten beiden Dates nicht mehr versucht habe zu eskalieren bzw am Ende des letzten Abends deutlich Desinteresse zeigte?

Und was soll die ganze Mail überhaupt? Will sie sich verabschieden? Will sie mich in die Friend Zone packen? Will sie nochmal mein Interesse testen? Will sie ihr Interesse bekunden ( ...this time I really missed the talks we had... ) weil sie denkt ich hätte ihre Schüchternheit als Desinteresse gedeutet? Fragen über Fragen. Mal wieder spreche ich leider nicht „Frau“ und kann nur versuchen zu entschlüsseln was das Mitglied dieser Spezies mir sagen will und mir überlegen was ich antworte.

Da mir Wing2 heute, nachdem ich ihm von der Mail (nicht dem genauen Inhalt) erzählt hatte, riet doch mal neue Wege zu gehen und eventuell Frauen in Betracht zu ziehen, die nicht meinem üblichen Beuteschema entsprechen und da ich diese Aussage zu meiner Frauenauswahl in exakt dieser Form auch schon von einer sehr guten Freundin kenne, habe ich also beschlossen meiner Argentinierin zumindest das Angebot zu machen, noch mal einige Abende mehr neben mir zu liegen ohne geküsst zu werden.

Nein, ganz im Ernst: Auf der einen Seite bin ich mir zwar ziemlich sicher, die Dame bei unserem letzten Date (aus welchen Gründen auch immer) nicht mehr interessant gefunden zu haben, auf der anderen Seite kotze ich mich hier aber seit Monaten über Frauen, Einsamkeit und PickUp aus und habe daher beschlossen dass ich, sollte sie wirklich nochmal nach Berlin kommen wollen, dafür sorgen werde, dass mein verkorkstes Hirn die Fresse hält und mein beleidigter Schwanz endlich mal wieder die Bekanntschaft eines anderen Menschen macht und dann vielleicht auch mal wieder mit mir spricht.
Zu verlieren gibt es auf jeden Fall nichts.

Und deswegen ging auch vor wenigen Minuten folgende Mail an Madame raus:


Hey C...,

Its really great to hear from you.
Sorry, that i didnt wrote back right away this morning, but i was on a job, so i just had the time to quickly read some lines of your e-mail. Now i'm at home and just had dinner so i read all your funny adventures on your Euro-Tour so far. I loved the one with the six turkish guys asking you out on the street. Did you had dinner with at least one of them ?
And i also liked the story of the guy with the lame pick up line! What was it? "Are you often in this club?" or "Can i buy you a drink?" and were you able to hear, if he used the same line on the next girl? If you see him again, tell him they are both mine! I invented them, and he has no right to use them. : )

Oh, and by the way, your theory of us not beeing able to talk relaxed to strangers on the street because of our mothers allways told us not to do so.... brilliant !

Anyway, i hope you dont expect me to make the decision for you, in witch city you should spend your last days in europe (i thought you can stay till february...?), but i can tell you that i personally dont like munich. Its small, posh and very bavarian. Stockholm i have only been for some hours so i can not tell you anything about the city, but i liked all the swedish people i ever met in my life.
And if you are interested in a grey and rainy city, cold weather, dark days and long talks with a german guy, i would suggest you come to berlin. As i told you, you are allways welcome at my place. Scotch included.

Well, i had a long job today, so i will go to bed now.

Have a good night and keep me updated !

Elia.


Tja, ich bin sehr gespannt, was da nun kommen mag. In diesem Fall fühlt es sich wirklich nach einem „Game“ an. Das ganze Geschreibsel hat mich aber vor allem jetzt ins Grübeln gebracht, ob ich der Autorin und der DJane vielleicht die Tage doch noch auf ihre Antworten antworten soll. Damit sie mir dann auf meine Antworten auf ihre Antworten antworten können....

...aaaah! Ich hasse Geschreibsel! NIE WIEDER E-MAIL CLOSES !

Elia

11. November 2012

Schwarzer Freitag, Schwarzer Freitag


SCHWARZER FREITAG 1


Da freut man sich die ganze Woche schon auf das Wochenende und jetzt sitze ich Samstag Morgens in meiner Küche und habe weder einen Kater, noch Sex auf dem Küchentisch, noch bin ich besoffen und gerade erst nach hause gekommen. Und das schon das zweite Wochenende in Folge.
Was ist da schief gelaufen?

Ganz einfach, der Freitag. Der ist schief gelaufen. Zum zweiten mal sind wir Freitag „Nur kurz auf ein Bier“ nach der Arbeit weggegangen (was dann bis 6Uhr Morgens ging) und beide Male endete der Freitag nicht nur ungeplant an der Bar sondern auch für irgendjemanden in einem Stimmungs-Desaster. Aber alles schön der Reihe nach.

Beginnen wir also letzte Woche. Wing1 musste das Wochenende durcharbeiten und so bestand das Rudel also nur noch aus Wing2 und mir. Was soll's – mehr Schäfchen für die übrigen Zwei! Wir verabredeten uns bei mir und arbeiteten uns, während wir The Pickup Artist Season1 glotzten, durch meine Whisky-Sammlung. Die Stimmung war ausgesprochen gut ausser dass Wing2, wie immer nach der Arbeit, erstmal mit einigen Infusionen Espresso direkt ins Herz zurück ins echte Leben gebombt werden musste. Dort angekommen waren wir aber guter Dinge und schon am Dümmster-Opener-des-Abends-suchen. Vor dem Aufbruch gab es noch eine Runde Ozzie (...and now: you close!) von der Real Social Dynamics DVD (Transformation) und so vollgepumpt mit PickUp-Theorie und Motivation fuhren wir zur Startrampe (bzw. Stammbar) um unsere Rakete zu besteigen.

Wir betraten die Stammbar auf einem absoluten Energy-High. „Die Welt gehört mir und das hier ist mein Wohnzimmer“ spielte eine Punkband unaufhörlich in meinem Kopf. Ich war extrem gut drauf. Wir alberten rum und durchwühlten die anwesende bier-grasende Schafherde nach schmackhaften, jungen Opfer-Lämmern. Schnell waren nacheinander drei mögliche Targets ausgemacht. Ein 2er-Set hatte uns beim Reinkommen schon angefunkt und direkt am Eingang stand noch ein kleines, blondes HB6 mit Freundin und Kumpel und funkte auf unserer Frequenz. Beide eigentlich in greifbarer Entfernung, in ihren Sets sichtbar gelangweilt und bereits an den entscheidenden Stellen rasiert und mit kleinen roten Kreuzen markiert, damit auch wirklich kein Wolf daneben beissen kann. Und selbst hinter dem DJ-Pult stand ein HB6 im engen Minikleid.

Aber entweder waren wir uns zu sicher, dass uns die Mädels schon nicht davon laufen würden oder wir wollten noch ein wenig die Stimmung geniessen bevor wir uns der „Arbeit“ widmeten, jedenfalls missachteten wir schändlich die Möglichkeiten der ersten Minuten und das sollte uns teuer zu stehen kommen. Zumindest meine Wenigkeit hatte jedenfalls nicht mit dem einzigen Schaf der Welt gerechnet, das regelmässig und auf blutigste Art Wölfe zur Strecke bringt. Die böse, gefräßige Oneitis. In meinem Fall in Form von L, die plötzlich und wie aus dem Nichts direkt neben mir stand. Ich drehte mich gerade lachend zur Seite, weil ich dort nichtsahnend einen alten Bekannten vermutete, doch der war nicht mehr da, und an seiner Stelle stand dort L und starrte ins Nichts. Ich konnte förmlich fühlen, wie mir mein Lachen aus dem Gesicht rutschte und schwer und dumpf vor mir auf dem Boden aufschlug. Mein Blutkreislauf beschloss umgehend meinen Kopf ab jetzt zu umfahren und so wurde ich nicht nur leichenblass sondern mein Hirn fuhr augenblicklich alle nicht lebenserhaltenden Systeme herunter. Ich wurde langsam kalt uns starr. Da stand sie nun, das kleine, pechschwarze Killerschaf in Mitten dieser gerade noch so saftigen und verlockenden Herde. Und es hatte sich direkt neben mir geparkt und mich damit vom Wolf zum Dackelwelpen werden lassen. Klein, zittrig und mit Schlappohren stand ich jetzt neben L und vor meinem Wing und konnte die sich anbahnende Paralyse langsam spüren.

Die Minuten vergingen wie Stunden und ich blickte immer wieder abwechselnd hilflos von L zu meinem Wing und zurück. Dieser versuchte noch mich abzulenken und mit mir zu reden doch in meinem blutleeren Hirn kam nur ein dumpfes Waaaaab,waaaaab, waaaab an als wäre ich Charlie Brown und er meine Lehrerin. Ich versuchte es mit Weggehen doch der Abstand half nichts. L stand da neben meinem Wing als wären sie die einzigen zwei Personen im Raum. Nach gefühlten zwei Monaten ging L und platzierte sich in die andere Ecke der Bar. Ich konnte zu meinem Wing zurück der mich mitleidsvoll und schockiert ansah, wie den einzigen Überlebenden eines Flugzeugabsturzes, der sich gerade aus den brennenden Trümmern schleppt.

„Ich kann meine Arme nicht mehr spüren“ flüsterte ich ihm ins Ohr „Und meine Knie geben auch langsam nach“. „Alter was war das denn? Du hast mir gar nicht mehr geantwortet“ sagte er immer noch geschockt. „Geantwortet? Ich hab dich nicht mehr gehört, Mann !“ gab ich zurück.

Nach weiteren Minuten des Rumstehens, Arme-Ausschüttelns und anderer Versuche der Reanimation meiner Körperteile fasste sich mein Wing ein Herz. „Ey das macht jetzt keinen Sinn mehr. Los weg hier. Lass uns woanders hingehen“. Ich folgte willenlos und brav wie ein verprügelter Hund. Wir wechselten die Bar und ich bestellte einen furchtbar ekelhaften, aber günstigen, doppelten Bourbon um den erlebten Horror runter zu spülen. Wir redeten eine gute Stunde über Frauen, PickUp, Leben und Schockzustände bis ich mich wieder sortiert hatte. Wir verliessen die Bar und mein Wing wollte in einen Club. Fragt mich nicht warum, aber ich wollte zurück in die Stammbar. Es fühlte sich an als manifestierte sich heute Nacht in L all meine Paranoia und Angst im Umgang mit Frauen. Ich musste mich zumindest dazu zwingen mich in ihrer Gegenwart wieder zu entspannen.

Zurück in der Stammbar winkte mir vom anderen Ende des Tresens gleich mal eine Bekannte zu, die mit ihrer kleinen Schwester in der Bar war. Die Schwester stürmte quer durch die Bar auf mich zu und umarmte mich. Mit einem Auge suchte ich L und erwischte sie dabei, wie sie zu uns herüber sah. Ich stellte die kleine Schwester meinem Wing vor und unterhielt mich eine ganze Weile lang angeregt mit ihr. Dabei trafen sich immer wieder Ls und meine Blicke. Bildete ich mir das ein, oder hatte ich Ls Aufmerksamkeit? Wing2 verabschiedete sich nach ca. einer halben Stunde. Er wirkte immer noch etwas verwirrt und mitgenommen. Hatte mein Absturz ihn längerfristiger getroffen als mich? Ich hatte das Bedürfnis ihn zum Abschied zu drücken. Es fühlte sich an, als hätte er mich aus besagter brennender Maschine gezogen und sich dabei selbst einige schlimme Blessuren zugezogen.

Nachdem Wing2 gegangen war verstritt ich mich erstmal ausführlich mit meiner Bekannten (nichts wirklich neues mit ihr – wir zelebrieren sowas von Zeit zu Zeit) so dass sie sich an der Bar und ich mich am anderen Ende des Raumes aufhielten, bis auch sie und ihre Schwester sich verabschiedeten. Ich unterhielt mich noch eine Weile mit einem Bekannten am Ausgang, bis wir uns auf ein Bierchen vor die Bar setzten. Nach der Hälfte unserer Biere tauchte L in der Tür auf, und fragte, ob sie sich neben mich setzen dürfe. Ich war ziemlich perplex, aber auch inzwischen betrunken genug um mit meinem Mund das Wunder der menschlichen Sprache zu demonstrieren: „Du darfst alles L, das weißt du doch“.
Sie erzählte uns von ein paar Typen, die sie in der Bar ständig anstarrten und dass sie da jetzt mal flüchten musste. „Und dass du nicht gerne angestarrt wirst, das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen“ verkündete mein Mund ohne dass ich ihm die Erlaubnis dazu gegeben hatte. Was Alkohol bei mir doch für einen extremen Unterschied macht. Das ist wirklich verblüffend und schockierend.

L ging irgendwann doch wieder in die Bar und ich kam einige Minuten später nach. Ich bestellte mir noch einen Whisky und wurde direkt von einem blonden HB6 angegrinst. Ich grinste zurück (Ja. Ich! Tatsache. Mein Alkoholpegel regelt irgendwann wirklich alle meine Probleme) und sie musste beinahe schon lachen. Ich ging zu ihr und öffnete mit „Was war das denn jetzt gerade?“. Wir kamen sofort ins Gespräch. Sie war vor kurzem erst nach Berlin gezogen und Schauspielerin. Wir verstanden uns prächtig und alberten sofort sehr vertraut herum. Sie erzählte, sie wohne ganz in meiner Nähe und ich solle doch mal in die ….Bar kommen, da sei sie sehr oft. Wir beschmissen uns abwechselnd mit IOIs. Nach einer viertel Stunde hatte sich der Abstand zwischen uns bereits unter die Normalgrenze gesenkt und ich war drauf und dran voll aufs Kino-Pedal zu drücken als plötzlich ein Kerl, der anscheinend schon lange keine Schere und keinen Rasierer mehr gesehen hatte, neben uns auftauchte, sich bei mir entschuldigte und sie sehr eindringlich aufforderte dass sie sich jetzt mal sofort mit ihm draussen unterhalten solle. Sie folgte und lächelte mir im Gehen nochmal zu. Hupsi, da war ich wohl der dumme Eifersuchts-Clown für irgendeine Beziehungskrise geworden. Egal, mein Scheiss-Drauf-Pegel war erreicht und so bestellte ich mir noch ein Bier und stellte mich neben das DJ-Pult. Die hübsche DJane war gerade am Platten zusammen packen.

I: „Hey, den einen Song von …. ganz am Anfang, den hättest du ausspielen sollen!“

S: „Ja, danke! Ich find den auch super, aber die Leute sind nicht drauf abgegangen.“

I: „Ach scheiss auf die Leute! Manchmal muss man die eben musikalisch erziehen. Ich hab früher auch ne Zeit lang aufgelegt, das hat ja manchmal auch viel mit Erziehung und Manipulation zu tun...“

Blablablablabla Wir quatschten noch eine Weile und plötzlich streckte sie mir ihre Visitenkarte entgegen. Oh Mann! Visitenkarten-Close! Das sollte doch eigentlich NIE WIEDER passieren. Aber diesmal war es ja nicht ich. Also tauschte man brav die Kärtchen und ich half ihr noch ihre Plattenkoffer nach draussen zu tragen und winkte ihr ein Taxi ran.

Wieder in der Bar konnte ich L noch einmal beim vorsichtigen EC ertappen und beschloss, dass wir hiermit irgendwie „quitt“ waren und ich jetzt den Nachhauseweg antreten würde.

Am nächsten Tag erzählte Wing2 mir, dass ihn mein Absturz in eine mittlere Krise gestürzt hatte und er seit dem ständig am Grübeln sei, wo er mit PickUp eigentlich hin wolle bzw was er eigentlich für eine Frau/Beziehung sucht bzw ob PickUp/Clubgame für ihn überhaupt eine Lösung sei. Meine Bekannte meldete sich auch noch ein paar Tage später und als wir uns wieder versöhnt hatten erzählt sie mir, dass ihr an dem Abend ein Mädel aufgefallen sei, dass öfter zu mir rüber gesehen hätte. Gemeint war L.


Alles in allem ein interessanter Abend. Zu merken wäre für mich erstens, dass ein hoher Energy-Level auch sofort in Approaches umgesetzt werden sollte. Und zweitens dass am Wochenende für mich jetzt Theorie-Verbot gilt. So vollgestopft mit PickUp kann man ja gar nicht entspannt gamen.
Leider auch immer noch kein Lay oder KissClose, was langsam anfängt mich zu nerven. Das Durcheskalieren bzw überhaupt Eskalieren stellt für mich immer noch den größten sticking point dar.

Der DJane habe ich zwei Tage später ne Mail geschrieben. Ob es denn nen Newsletter gäbe, wo man mitbekommt wo sie so auflegt, da ich für Facebook zu alt sei usw... Sie schrieb am nächsten Tag zurück dass sie an einem Blog arbeite und mir den Link schicken würde, sobald dieser fertig sei. Ich habe nicht weiter geantwortet. Wie bei der Autorin (die sich inzwischen doch noch auf meine Mail hin gemeldet hat) habe ich auch hier Hemmungen das ganze in ein Geschreibsel ausarten zu lassen und warte lieber, ob man sich nochmal trifft. Ob das richtig ist bin ich mir nicht sicher.

Den Samstag darauf war ich zu platt um noch in den Club zu gehen und so verging erst mal eine anstrengende Arbeitswoche.


SCHWARZER FREITAG 2

Dieses Wochenende wiederholte ich den Freitags-Fehler gleich noch einmal. Applaus für mich !

Nach der Arbeit traf ich mich mit Wing2 zum traditionellen Pizza-Essen. Danach waren wir schon am Zögern, ob man nicht doch jetzt nach hause gehen sollte, um den Samstag ordentlich fit nutzen zu können. Natürlich ging man aber dann doch noch „auf EIN Bier“ in den Touri-Laden. Dort gab's zwar einige Sets aber alle sitzend und einfach nicht approachbar. Reichlich EC zum Bier hob unsere Stimmung noch ein wenig und so ging's danach natürlich noch „auf EIN LETZTES Bier“ in die nächste Bar. Dort war es extrem voll und wir stellten uns natürlich unbewusst direkt vor die aller heftigste Ü-30-Single-Frauen-Präsentationreihe direkt an der Bar. Das Nachtleben kann ja auch wirklich ziemlich traurig aussehen, wenn man es mal genau betrachtet.

Die Bar zog uns beide eher runter. Also ab in die nächste. Dort gab es einige Sets. Wing2 hatte sich auf ein Blondes HB6 mit Löwenmähne fixiert die aussah wie Farrah Fawcett in Drei Engel Für Charlie. Leider brachte er den Move nicht bzw sie stand immer entweder zwischen Typen oder in einer großen Traube Mädels. Davon noch mehr runtergezogen kam Wing2 dann richtig schlecht drauf. Nach einem kleinen Missverständnis mit meinereiner beschloss Wing2 schließlich, dass es für ihn heute nichts mehr zu holen gibt und ging nach hause.

So stand ich also gegen 2Uhr schon alleine in der Bar. Ich orderte noch ein Bier und trank es ziemlich schnell im Eingang. Für mich waren eigentlich keine interessanten Targets anwesend aber es gab ein 2er-Set an der Bar, das schon beim Reinkommen Wing2 und meine Wenigkeit angefunkt hatte. Zumindest einen Approach wollte ich noch antesten, bevor der Abend noch ganz ohne Striche auf irgendwelchen Listen zu ende gehen würde. Nachdem der Trust-Test mit der Jacke neulich schon so gut gezündet hatte dachte ich mir ich könnte es mit einer noch simpleren Vorlage für die Mädels schaffen das Eis zu brechen. Ich ging also zur Bar, beugte mich zwischen die beiden Mädels und stelle mein leeres Bier zwischen ihnen an die Bar. Kurzer EC mit der blonden der beiden. „Thank you!“ sagte sie und grinste mich an. „You're welcome“ antwortete ich und ging erst mal pissen.

Als ich von den Toiletten zurück kam war das Eis, wie schon bei der Jacken-Nummer, gebrochen und die Blonde laberte mich als ich vorbei ging direkt wieder an. Es war ein wirklich nettes Gespräch, da wir einen erstaunlich ähnlichen Musikgeschmack feststellten und uns auch sonst gut verstanden, aber ich fand sie leider so überhaupt gar nicht sexy. Und so beendeten wir das Gespräch nach einer halben Stunde auch genauso nett wie wir es begonnen hatten. Ich trank noch ein Gute-Nacht-Bier und machte mich auf den Weg nach hause.

Ein für mich unspannender und überflüssiger Freitag. Zumal ich nicht ordentlich genug weggegangen war um zu gamen aber zu lange um am nächsten Tag fit genug zu sein um nochmal weg zu gehen. Ausserdem hatte der Abend die Sinn-Krise von Wing2 nur weiter verstärkt. Alles in allem also wirklich Quatsch. Vielleicht schaffe ich es ja mir diese Freitags-Nach-Der-Arbeit Pseudo-Games mal zu ersparen.



Gestern zogen Wing1 und Wing2 beide getrennt voneinander ohne mich los. Doppelt deprimierend. Beide konnten heute leider von keinen wirklichen Erfolgen berichten. Wing2 nannte es seine „Abschiedstournee“. Sein verkatertes Resümee scheint zu sein, dass Clubgame für ihn nicht mehr so richtig Sinn macht. Wir werden sehen, ob er das wirklich so beibehält. Ich fänd's schade. Aber zu einem ordentlichen Kater gehört ja auch mindestens ein dramatischer Nie-Wieder-Schwur.

Nächstes Wochenende muss ich zu allem Überfluss auch noch Samstags arbeiten. Ich bin gespannt, ob ich es schaffe danach noch eine Runde zu jagen oder ob das Wochenende damit komplett aus den PickUp Geschichtsbüchern gestrichen werden muss.

Elia

7. November 2012

Sasha Daygame Infield Video

Oh mann, peinlich, peinlich! Ich hänge schon wieder böse nach. Gerade wieder zu viel Arbeit um zu schreiben. Hoffentlich schaffe ich es noch vor dem Wochenende die Geschichte von letztem Freitag zu schreiben....

Dafür habe ich gerade ein echt motivierendes Daygame-Video von SASHA gesehen. Muss ich einfach nochmal in mein Tagebuch packen. Der Typ schafft es nochmal mich zu weiteren Daygame-Versuchen zu motivieren, obwohl ich das wirklich schon abgehakt hatte...

Die deutschen Untertitel sind leider extrem schlecht und teilweise falsch, aber das Video ist ein Hochgenuss. SashaPUA at its best!


2. November 2012

Süsses oder Saures


Ich bin ja erklärter Feind von Massenveranstaltungen und Gruppen-Zwang-Ereignissen mit Alle-Jetzt-Spass-Vorschrift von Fussball-WM bis Love-Parade, aber vorgestern Nacht bin ich als uninformierter Nicht-BILD-Leser, Nie-Radio-Hörer und Keinen-Fernseher-Haber natürlich völlig unvorbereitet in eine Halloween-Party gestolpert, die zu meiner Überraschung dann doch recht amüsant wurde.

Ich hatte mich mit Wing2 zum traditionellen Feierabend-Pizza-Essen getroffen. Wir sprachen über dies und das und unter anderem über die Tücken von Eye-contact-halten und Lächeln ohne ersichtlichen Grund, beziehungsweise Lächeln während des Eye-contact. Wing2 erzählte mir von einem Gespräch mit einer Bekannten, die ihm den Tipp gab: „Keine Frau sieht einem Mann direkt in die Augen, wenn sie nicht von ihm angesprochen werden will“. Grundsätzlich interessant. Für EC-Muffel wie mich, die lieber Starren bis das Mädel ein Loch im Rücken hat, aber sofort auf die eigenen Schuhe schauen, als hätten sie gerade zum ersten Mal ihre Füße entdeckt, sobald das Mädchen einen anschaut, allerdings eine schwierig umzusetzende Information. Wings2, oder wie ich ihn nenne, der „König des Eye-contact“, strahlt Frauen ja meist derart an, dass man es nur noch mit Kleinkindern vor dem Weihnachtsbaum vergleichen kann. Und bekommt dabei meist eben auch ein Lächeln zurück, womit ja das erste Eis immer schon mal gebrochen ist. Wie ich bereits erwähnte, sehe ich wenn ich erzwungen lächle eher aus wie ein gesuchter Massenmörder auf Opfersuche oder ein Aphex-Twin-Cover. Ich kann Lachen, wenn es einen Grund dafür gibt, sobald ich es aber fake, wird es gruselig. Nun finde ich die meisten Frauen nur bedingt Lustig und so fällt die Option des natürlichen Lachens schon mal flach. Da aber gestern ja Halloween war konnte ich meine Lächel-Übungen im Notfall auch leicht als Grusel-Maske (wie hiess der Vater in Shining?) verkaufen und so grinste ich also ein wenig meinen Wahnsinn in die Welt hinaus. Der Erfolg war mässig.

Wir wechselten in die Bar nebenan und entdeckten den Fuß-Opener. Man sitzt an der Bar mit dem Rücken zur Bar, unterhält sich und legt die Beine entspannt übereinander. Läuft ein mögliches Target vorbei, streckt man den Fuß gerade soweit vor, dass das Target daran hängenbleibt und einen „anrempelt“. Die Mädels entschuldigen sich natürlich höflich und lächeln einen an. Grundsätzlich nicer Move, solange man noch in der Pubertät steckt (innerlich war meine Entwicklung mit 12 abgeschlossen). Ich muss aus eigener schmerzlicher Erfahrung allerdings dringend davon abraten sich, wenn sich das Mädel dann entschuldigt hat und einen anstrahlt, direkt zu seinem Wing zu drehen und gut hörbar zu verkünden „Yo, das mit dem Fuß klappt ja echt gut“. Mädchen-Lächeln OFF. Hm. Egal. War lustig, aber eben auch Schwachsinn.

Später werden wir in der Bar noch von einem vollkommen verstrahlten Mädel geöffnet. Wir sind ja nunmal auch nur ein 2er-Set, wie jedes andere. Sie ist mit ihrem, wie sie sagt, „Date for tonight“ da, freut sich aber total, dass wir deutsch sprechen und quatscht uns, selbst nachdem wir uns mehrmals deutlich desinteressiert zeigen, einfach immer noch mal an. Zum Abschluss wird sie dann auch noch recht touchy und besteht darauf mich dringend anfassen zu müssen (Ich zu meinem Wing: „Ich glaube ich kenn die ausm PickUpForum“). Ich frage mich, wie das wohl ausgesehen hätte, wenn man da jetzt mal die Geschlechter getauscht hätte. Ein Typ der so auf zwei Mädels zugesprungen wäre hätte im Extremfall wahrscheinlich schon den Polizeieinsatz angedroht bekommen. Des Rätsels Lösung folgt aber auch auf dem Fuße, denn nachdem ich mich zum dritten mal etwas verwirrt von ihr wegdrehe, verkündet sie, als würde sie den Auftritt der Grundschul-Theatergruppe ansagen: „Jaaaaa ich bin hetero! Aber ich hab sooo viele schwule Freunde, die sind aber alle anders als ihr.“

Memo an uns beide: Wieder einen Strich auf der Wir-wurden-für-schwul-gehalten-Liste machen. Der Abend fängt ja schon mal super an!

Nachdem wir uns von dem Schlag mit der Schwul-Klatsche erholt hatten verliessen wir die Bar. „Tüdelüü-hüüü“ dachte ich mir noch, als ich unsere Schwulen-Freundin mit ihrem Date am Ausgang sah. Was kann man tun? Wir sind zwei Typen, sitzen zusammen an der Bar und es ist Berlin, wer kann da schon ahnen, dass wir auf der Suche nach Frauen sind.

Mein neuer Boyfriend verabschiedet sich vor der Bar dann aber von mir, da er morgen früh raus muss. Armer Kerl. Geregeltes Arbeitsleben ist ein Konzept das mir immer wieder unmenschlich und brutal erscheint, speziell wenn man als Mitte-30-Jähriger ganz normal Mittwoch Nachts bis in die Puppen feiern, saufen und Frauen kennenlernen will.

Und so latsche ich alleine los, stelle auf dem Weg fest, dass der Bankautomat meines Vertrauens genauso wenig von geregelten Arbeitszeiten hält wie ich und ich somit noch genau 15 Euro in der Tasche habe. Das bedeutet entweder zwei Bier und mit dem Taxi nach hause oder 6 Bier und morgen eine Erkältung. Aber solche Entscheidungen soll man ja spontan treffen und so lasse ich mir beide Optionen mit all ihren tollen Vor- und Nachteilen noch offen.

Ich sehe im Vorbeilaufen, dass vor den Clubs schon beachtliche Schlangen stehen. Scheint wirklich was los zu sein heute, dafür dass morgen in Berlin nicht einmal Feiertag ist. An meiner Ziel-Bar angekommen bestelle ich mir erst mal ein Bier, suche mir ein lauschiges Plätzchen am Tresen und quatsche eine Runde mit der Barfrau. Nach einer halben Stunde stellt sich eine Ü-30erin, deren Haarschnitt wohl kurz vor ihrer Geburt mal angesagt war, neben mich und will angesprochen werden. Jeder der mal mit einer experimentierfreudigen Friseurin zusammen war weiß, dass es Dinge an einer Frau gibt, die auch ein schönes Gesicht entstellen können. Ein 80er-Jahre Locken-Undercut gehört zu dieser Kategorie (Gruß an meine Ex-Freundin!). Nach einem ¾ Becks gibt sie auf, sucht sich einen Sitzplatz und streichelt in einer dunklen Ecke ihr Telefon.

Es erscheinen die ersten schräg kostümierten Gäste. Ich bestelle mein zweites Bier und will den Typen, der sich gerade neben mich an die Bar gestellt hat und der mir zwar extrem bekannt vorkommt, an dessen Namen ich mich aber nicht mehr erinnere, schon übertrieben herzlich begrüßen um mein schlechtes Gedächtnis wieder wett zu machen, als ich bemerke, dass ich den Typen überhaupt nicht kenne, sondern nur sein Gesicht und das aus Filmen. Berliner Promi-Effekt. Herr Stadlober verzieht sich mit Bier und Kumpel in die hinterste Ecke der Bar und ich fange an mir vorzustellen, wie das mit dem PickUp wohl so wäre, wenn man mal für eine Nacht mit seinem Gesicht durch die Clubs ziehen dürfte. Ich glaube das war wohl der Moment an diesem Abend an dem ich ganz kurz das „Kleinkind-vor-dem-Weihnachtsbaum-Lächeln“ von Wing2 hinbekommen habe. Leider hatte ich damit auf eine leere Wand gezielt und nicht in die Richtung irgendeines Mädchen-Sets. Die Wand lächelte scheu zurück und wurde kurz Rot.

Auf der Hälfte meines Bieres fällt mir ein 2er-Set auf, das Wing2 und ich letztes Wochenende schon kurz über die Schulter geöffnet hatten, woraus sich aber nichts entwickelt hatte. Die beiden sehen zum einen aus wie Schwestern und zum anderen beide ein wenig wie Charlotte Gainsbourg. Die „ältere“ wird von einem Typen zugetextet und die „jüngere Schwester“ funkt gelegentlich vor Langeweile quer über die Bar hinweg. Ich fasse mir ein Herz, nehme meine Jacke gehe erst kurz vor die Bar zum Luftholen und Meditieren und setze mich dann, wieder in der Bar, auf den Platz neben der „kleinen Schwester“. Wir sitzen da so trinken und hören dem Kerl neben ihr dabei zu, wie er ihre Schwester belabert. Sie dreht sich zwei mal zu mir um und natürlich kann ich den EC keine Sekunde halten. Mann, Mann, das muss wirklich geübt werden. Aber das tue ich ein anderes Mal. Jetzt heisst es GAME-TIME, GAME-TIME!
Ich erinnere mich an eine Mystery-Geschichte, wo es um Trust-Tests ging. Nicht die Nummer mit dem Hände-Halten sondern ein Move bei dem er Mädchen etwas von ihm anvertraut um kurz darauf aufzupassen, während er z.B. auf Toilette ist und wenn er wiederkommt hat sich ganz automatisch eine Art Vertrauensbasis aufgebaut. Das ganze passt hervorragend zu der Meldung, die ich seit ca. 10 Minuten von meiner Blase erhalte und so denke ich mir „Was hast du schon zu verlieren?“

„Du hast deine Jacke, deinen MP3-Player, dein Handy und deinen Geldbeutel zu verlieren, du Idiot, du bist hier schließlich in Berlin!“ meldet sich meine linke Gehirnhälfte lautstark zu Wort. Und so verlagere ich unauffällig meinen Geldbeutel in meine Hosentasche, stehe auf und spreche die kleine Charlotte an:

I: Hey, kannst du mir einen Gefallen tun?

C: Klar.

I: Kannst du kurz auf meine Jacke aufpassen und mir den Barhocker frei halten. Ich bin gleich wieder da.

C: Na klar.

Als ich von der Toilette wiederkomme lächelt sie mich an. Ich gehe auf Nummer sicher und übe NICHT weiter an meinem Come-To-Daddy-Smile.

I: Danke.

C: Ich hatte kurz überlegt, deine Jacke zu verkaufen, hab mich dann aber dagegen entschieden

Aaaaaaaand i'm in the Set!

Die Unterhaltung startet praktisch sofort als ich mich setze. Wahnsinn, aber der gute alte Mystery hat da schon ein paar feine Sachen entdeckt, man kann es nicht anders sagen.
Wir unterhalten uns den gesamten restlichen Abend wirklich gut. Für meine übliche Zielgruppe ist sie mit 31 recht erwachsen und als Autorin auch intellektuell deutlich überqualifiziert aber man soll ja neue Wege beschreiten. Ich bemerke, dass bei Frauen ab einer gewissen geistigen Reife mein C&F kaum noch zum Einsatz kommt. Bin mir nicht sicher, warum ich das tue. Entweder traue ich mich nicht, oder vielleicht wäre es bei einem Gespräch über frühkindliche Prägung bei Scheidungskindern oder Nahtoderfahrungen und deren religiöse Interpretation auch irgendwie unangebracht ein Paar freche Negs einzustreuen.

Ihre Schwester will mehrfach gehen, verabschiedet sich dann auch irgendwann mit einem anderen Typen an ihrer Seite, kommt aber nach ca. 15 Minuten dann doch wieder alleine zurück in die Bar. Was auch immer.
Nachdem ihre Schwester lange genug den Girl-Code-Quengel-Modus gefahren hat teilt mir C mit, dass sie morgen viel zu tun hat und sich jetzt auch verabschieden wird. Sie bleibt danach aber noch komische 30 Sekunden aktionslos sitzen und ich habe das Gefühl, sie wartet auf einen Number-Close.... Ich hadere mit mir selbst, da die Mädels eigentlich sowieso öfter in der Bar zu sein scheinen und ich irgendwie das Gefühl habe noch nicht genug Rapport für einen Number-Close bzw. keine Time Bridge aufgebaut zu haben, plappere aber dann doch einfach los.

I: Äääähm.... äää.. Hast du ne E-Mail Adresse?

Was?? E-Mail-Adresse?? Wieso hab ich das denn jetzt gesagt? Was soll das denn bitte sein? Der Facebook-Close für Ü-30er oder was? Frag sie doch gleich nach ihrer Fax-Nummer du Depp!

C: Ja, klar. Warte mal ich schreib sie dir auf.

Sie sucht in ihrer Handtasche nach einem Zettel.

Puh! Grade nochmal halbwegs gut gegangen. Keine Ahnung wo der Gedanke in meinem Kopf plötzlich herkam... War wohl so ein Time-Bridging-Ding von wegen „ich schick dir mal den Link zu dem Film von dem ich gesprochen hatte“ allerdings ohne eben vorher die Time Bridge Geschichte ausgesprochen zu haben...
Ich drücke ihr mein Handy in die Hand, weil sie immer noch am Suchen ist und sie tippt mir ihre E-Mail-Adresse rein und erklärt mir noch kompliziert, dass der erste Buchstabe aber klein geschrieben gehört und dass der Punkt ein @ sein soll undsoweiter.... Ich verabschiede sie und sie verschwindet mit ihrer Schwester.

Hm... Komischer Close.

Ich trinke noch ein Bier, genieße die immer absurder werdenden Kostüme und gehe dann nach hause.

Am nächsten Tag beschliesse ich beim Arbeiten, dass so eine halbkalte E-Mail-Adresse auch nicht besser wird indem man nix schreibt und schicke eine kurze Mail a´la „Habt-gestern-noch-was-verpasst“(total gelogen...) und den nicht versprochenen Link zu dem Film von dem ich ihr erzählt hatte.

Bis jetzt kam keine Antwort. Egal. Mittlerweile nehme ich sowas ja recht sportlich.

Beim Thema Mail fällt mir aber noch ein, zu erwähnen, dass meine Argentinierin noch eine Mail geschickt hatte, ob ich denn Lust hätte sie für ne Woche oder so in Budapest zu besuchen. Kurz überlegt. Aber ne, das war mir in Berlin schon zu kompliziert ohne dass überhaupt etwas passiert wäre oder eben gerade deswegen. Und bei so einem Besuch ist man dann ja irgendwie auch wirklich ne Woche gezwungen miteinander abzuhängen. Ich sage also höflich ab. That's it.

So, was gibt es also zu lernen? Es hängt irgendwie immer noch am Close. Der Rest ist ausbaufähig aber geht zumindest meistens.

Mal sehen, was das Wochenende bringt!

Elia